BE’ER SCHEVA (inn) – Archäologen haben Hinweise darauf entdeckt, dass eine Nebenstrecke der alten Seidenstraße durch Südisrael führte. Zu den Funden gehören Stoffreste. Die Forscher datieren sie ins späte 7. Jahrhundert nach Christus und damit in die frühislamische Zeit.
Zu dem Team gehören Forscher der Universität Haifa und der Ben-Gurion-Universität des Negev in Be’er Scheva. Sie untersuchen in der Aravasenke zwischen dem Toten Meer und der südisraelischen Küstenstadt Eilat Erdaufschüttungen. Dort stießen sie unter anderem auf etwa 1.300 Jahre alte Stücke von Baumwolle und Seide. Deren Ursprung wird in Indien und China vermutet, wie die Israelische Altertumsbehörde (IAA) am Dienstag mitteilte.
„Die Forscher haben einen Schatz entdeckt“, schrieb die IAA. „Dazu gehören Textilien, Stoff, Leder, Hygieneprodukte und andere Gegenstände, die Licht auf die Materialkultur und das tägliche Leben der einstigen Bewohner in der Wüstenregion werfen könnten.“ Die Behörde fügte hinzu: „Die Vielfalt und der Reichtum der Funde legen einen hohe Nachfrage nach Luxusgütern aus dem Osten nahe.“
Webtechnik weist in den nach Indien und in den Iran
Zu den Funden gehören Textilien in der Ikat-Webtechnik. Sie war sehr ungebräuchlich im Nahen Osten, aber in Indien verbreitet. Auch ein iranischer Einfluss sei feststellbar – beim Webeprozess von weißer Baumwolle und farbiger Wolle.
Die Funde könnten „einen bedeutsamen Moment der Globalisierung in der Geschichte des Negev widerspiegeln“, teilte die IAA auf Facebook mit. Damals habe der Transport einer neuen Art von Gütern vom Fernen Osten und von Indien in Mittelmeerländer durch die Arava und die Straßen begonnen, die durch Mekka und Medina führen. Die Funde böten eine neue Möglichkeit, den politischen, technologischen und sozialen Austausch zu analysieren, der durch das Aufkommen des weltweiten Handels beeinflusst sei.
Die Seidenstraße war ein Netzwerk alter Handelswege. Sie verband China und den Fernen Osten mit dem Nahen Osten. Später reichte sie bis in den Westen. (eh)
3 Antworten
Das verwundert einen nicht, wenn man bedenkt, dass Israel völlig zentral liegt in Bezug auf die damalige Welt…Schnittpunkt Europa, Asien, Afrika….
Schade, dass man dort im fernsten Osten heute Landebahnen und Militärbasen baut, anstatt diese alten Traditionen auf einer fairen Basis zu fördern. Das würde Wohlstand für beteiligten Menschen bedeuten . So eher Angst und Schrecken.
Der Handel mit Israel war so unbedeutend, das dorthin nur eine kleine Nebenstraße der Seidenstraße führte. Anscheinend wurden auch nur Dinge aus Hochkulturen importiert aber nichts exportiert.