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Hilfe für überlebende Zootiere in Gaza

GAZA (inn) – Der Zoo in Chan Junis hat in den Medien den Ruf, der schlechteste Zoo der Welt zu sein. Doch nun gibt es Hoffnung für die Tiere im Süden des Gazastreifens.
Lasis, der letzte Tiger im Gazastreifen. Er muss mit einem knapp 15 Quadratmeter kleinen Käfig auskommen.
Die Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ hat ein Team in den Gazastreifen entsendet, um den noch lebenden Tieren im Zoo der Stadt Chan Junis zu helfen. Die Lebensumstände der Tiere sind katastrophal. Wie Zoobesitzer Muhammad Oweida mitteilt, sind seit 2014 etwa 200 Tiere den Hungertod gestorben. Überlebt haben nur 15 Tiere – unter anderem ein Tiger, ein Reh, Schildkröten und mehrere Affen. Die meisten Tiere waren durch Tunnel über Ägypten in den Gazastreifen geschmuggelt worden. Einst war der Zoo ein beliebter Ort für Schul- oder Familienausflüge. Mittlerweile sind dort vor allem verendete Tiere zu sehen, die ausgestopft oder mumifiziert wurden. „Vier Pfoten“ hat diese Praxis kritisiert und den Besitzer aufgefordert, sie zu beenden. Gegenüber der Tageszeitung „Jerusalem Post“ erklärten Vertreter der Organisation, es sei respektlos, die toten Tiere so in ihren Käfigen zur Schau zu stellen. Zudem stellten die verstorbenen Tiere ein Gesundheitsrisiko für die lebenden dar.

Aussicht auf Nachwuchs

Vier Tage lang haben die Mitarbeiter die wenigen überlebenden Tiere gepflegt, medizinisch behandelt und Reparaturarbeiten an den Gehegen ausgeführt. Ein Reh und ein Affe seien trächtig. Durch Futterspenden von „Vier Pfoten“ in den vergangenen Monaten war der Tiger Lasis nicht mehr unterernährt. Die Organisation hat zudem Futter gekauft, damit die Versorgung aller Tiere eine Zeit lang gesichert ist. Sie will auch Medizin zur Verfügung stellen, sollte diese gebraucht werden. „Vier Pfoten“-Sprecher Nikolay Evstratov teilte mit, die Stachelschweine und ein Pelikan seien in ein größeres Gehege versetzt worden. Einige Tiere hätten zudem in ihren viel zu kleinen Gehegen Spiel- und Klettermöglichkeiten erhalten, um sich beschäftigen zu können. Dennoch lebten die Tiere weiter unter „katastrophalen Bedingungen“. Besitzer Oweida beklagt, dass sein Zoo nach den Kämpfen zwischen Israel und der Hamas im Sommer 2014 in diesen schlechten Zustand geraten sei. Seitdem habe er nicht mehr genug Futter für die Tiere. Evstratov lobte Oweida dafür, dass dieser sich an die Tierschutzorganisation gewandt habe. Der Wille sei vorhanden, die Lebensbedigungen der Tiere zu verbessern. In den vergangenen Monaten wurden mit Hilfe von „Vier Pfoten“ und in Zusammenarbeit mit Israel mehrere Löwen aus verschiedenen Zoos im Gazastreifen gerettet und nach Jordanien oder ins Westjordanland gebracht. (dn)

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