Zu Beginn seiner Reise sagte Rhein laut einer Mitteilung aus seinem Ministerium: "Ich verspreche mir offene, freundschaftliche und informative Gespräche über die derzeitige sicherheitspolitische Situation. Insbesondere interessiert mich, zu erfahren, wie die derzeitige Bedrohungslage durch den islamistischen Terror eingeschätzt wird." Er erhoffe sich wertvolle Erkenntnisse, die für die hessische Strategie im Kampf gegen den Terror von Nutzen sein könnten.
Der Minister warnte davor, islamistischen Terror in Deutschland zu unterschätzen. Dieser sei eine ständige Bedrohung. Das habe der erste islamistische Terroranschlag mit zwei Toten auf dem Frankfurter Flughafen gezeigt. Am Ben-Gurion-Flughafen in Tel Aviv informierte sich der Minister daher über Maßnahmen zur Früherkennung von Terroristen.
Besuch in Sderot
Am Dienstag besuchte Rhein die seit mehr als zehn Jahren unter palästinensischem Raketenbeschuss stehende Stadt Sderot. Dort besichtigte er unter anderem die Polizeistation, in der zahlreiche auf die Stadt abgefeuerte Geschosse lagern. "Es ist bedrückend zu erleben, mit wie viel Bedrohung die Einwohner von Sderot und ganz besonders die Kinder hier leben – ständig schweben sie in der Gefahr, dass eine Rakete einschlägt." Weiter sagte der Minister: "Bewundernswert, wie die Menschen trotz der traumatischen Erlebnisse hier leben und nicht vor der Gewalt weichen. Trotz der Bedrohungen durch den Terrorismus lebt in Israel die Freiheit. Und damit beweist das israelische Volk, dass die Freiheit immer stärker sein wird als Gewalt und Terror."
Am gestrigen Mittwoch informierte sich Rhein an der Grenze zum Gazastreifen über die Sicherheitslage. Er nannte es erschreckend, wie viele Anstrengungen die israelischen Sicherheitskräfte zum Schutz ihrer Zivilbevölkerung vor dem Hamas-Terror unternehmen müssten. "Ich hoffe, dass die Hamas bald zur Einsicht gelangt, dass Terror kein Mittel ist, um politische Forderungen durchzusetzen, denn unter dieser Strategie leidet besonders die friedliche palästinensische Zivilbevölkerung."
Rhein reiste auch in das Karmel-Gebirge bei Haifa. Dort hatte sich im Dezember 2010 der größte Waldbrand in der Geschichte des jüdischen Staates ereignet. Der Minister informierte sich vor Ort über den Brand- und Katastrophenschutz.
Im Rahmen seiner Reise wird Rhein auch die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem und die palästinensischen Autonomiegebiete besuchen.