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Herzog: „Mir wurde schlecht“

Nach Jahren der Missachtung entsprechender Vorwürfe will Israel die Behandlung von Wärterinnen in israelischen Gefängnissen nun eingehend untersuchen.
Von Israelnetz
Anfang September gelang sechs Gefangenen des Gilboa-Gefängnisses eine sensationelle Flucht

JERUSALEM (inn) – Seit Jahren stehen die Vorwürfe im Raum: Wärterinnen in israelischen Gefängnissen würden mit dem Wissen ihrer Vorgesetzten von Insassen sexuell belästigt. Vergangene Woche erfuhr die Öffentlichkeit, dass es im Gilboa-Gefängnis auch zu Vergewaltigungen gekommen sein soll. Israels Präsident Jitzchak Herzog fordert eine eingehende Untersuchung.

Politiker streben Veränderungen an

„Als ich die Aussagen der Gefängniswärterinnen in den letzten Tagen hörte, war ich von Schock und Schmerz erfüllt und mir wurde schlecht. Ich denke, das ist das Gefühl in der breiten Öffentlichkeit“, sagte Herzog am Dienstag. Die Verantwortlichen müssten „mit größter Härte zur Rechenschaft gezogen werden“.

Premierminister Jair Lapid (Jesch Atid) besuchte am Dienstag das Ofer-Gefängnis im Westjordanland. Laut einer Erklärung seines Büros erkundete er die Sicherheitsabteilungen und unterhielt sich mit rund 25 Soldaten, die zum Dienst in Gefängnissen im ganzen Land eingezogen worden waren. Lapids Besuch war der erste eines israelischen Premiers in einem Gefängnis seit dem Jahr 1985.

Verteidigungsminister Benny Gantz (Blau-Weiß) verlangte vom zuständigen Minister für Öffentliche Sicherheit, Omar Barlev (Avoda), dass die Wehrdienstleistenden nicht mehr in Gefängnisflügeln mit palästinensischen Terrorverurteilten beschäftigt werden, bis die Vergewaltigungsvorwürfe untersucht sind. Er wolle außerdem die Praxis hinterfragen, Wehrdienstleistende als Gefängniswärter einzusetzen.

Beweise vertuscht

Bestürzt fragte Herzog, wie es so weit hatte kommen können, dass Frauen, „die uns beschützen sollten, derart im Stich gelassen wurden“. Dabei sind die Vorwürfe seit vielen Jahren bekannt.

Eine Soldatin wandte sich vergangene Woche im Internet mit einer Crowdfunding-Aktion an die Öffentlichkeit, um sich Gehör zu verschaffen. Unter dem Pseudonym „Hila“ berichtet sie von ihren Erfahrungen. Wiederholt sei sie einem palästinensischen Terroristen ausgeliefert worden und sei vergewaltigt worden. Ihre Vorgesetzten hätten dafür gesorgt, dass sie mit ihm allein und ohne Sicherheitsvorkehrungen in einem Raum gewesen sei. Danach hätten die Gefängnisbehörden versucht, sie zum Schweigen zu bringen.

„Hilas“ Dienst in dem Gefängnis fiel in die Zeit zwischen 2014 und 2017. Bereits damals seien dem israelischen Inlandsgeheimdienst Schabak die Vorwürfe bekannt gewesen. Hochrangige Beamte berichten laut der Zeitung „Yediot Aharonot“, dass der Gefangene Mahmud Atalla die Straftaten sogar zugegeben habe. Das Gespräch sei sogar aufgezeichnet, jedoch unter Verschluss gehalten worden. Die Sicherheitsbehörde bestreitet die Behauptungen.

Seelische Wunden

Die Anwältin Keren Barak vertritt mehrere Frauen, die in den vergangenen Jahren im Gilboa-Gefängnis gedient haben. Sie alle behaupten, ihre Vorgesetzten hätten sie mehrmals an die Gefangenen ausgeliefert. Laut Barak haben sie auch Jahre danach noch Mühe, ein normales Leben zu führen. „Hila“ lebe aufgrund ihres psychischen Zustandes in Armut. Sie sei arbeitsunfähig.

Auch Herzog nahm auf die seelischen Schäden der Betroffenen Bezug. „Wir müssen wissen, dass die Wunden und Narben, die diese Soldatinnen erlitten haben, niemals verschwinden werden. Sie werden in die Körper, Gedanken und Seelen der Opfer eingraviert bleiben“, sagte er am Dienstag.

Weiteres Fehlverhalten der Zuständigen im Gilboa-Gefängnis kam zutage, als die Haftanstalt im Jahr 2021 aufgrund der Flucht von sechs verurteilten Terroristen untersucht wurde. Auch in diesem Zusammenhang kam die ungemessene Behandlung der Soldatinnen zur Sprache. Ein Geheimdienstbeamter des Gefängnisses wurde vergangenen Monat aufgrund der Anschuldigungen entlassen. (cs)

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8 Antworten

  1. Hoffentlich verschwinden die, die dies zu verantworten haben für lange Zeit im Gefängnis.

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  2. Wie grausam und entwürdigend für die Wärterinnen. Es zeigt, dass der „Mensch“ böse ist, gleichgültig welcher Nationalität!
    L.G. Martin

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      1. Friedensfreund, denkst Du, Du könntest bei Gott als „nicht böse“ durchkommen?

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  3. „Wir müssen wissen, dass die Wunden und Narben, die diese Soldatinnen erlitten haben, niemals verschwinden werden.“ >>>das ist menschliche Weisheit und Erfahrung, untermauert mit vielen, vielen Tragödien, siehe z.B. auch die durch Kriegsgeschehen Traumatisierten.
    Wer sich aber e r n s t h a f t mit der Bibel befasst und sie mit dem Geist Gottes und mit einem willigen Herzen umzusetzen bestrebt ist, der wird eine andere Erfahrung machen…Jesus, der HEILAND für alle Mühseligen und Beladenen, die herauskommen w o l l e n aus ihrem Alt-Lasten-Bestand….
    Vergebung ist ein sehr wichtiger Bestandteil dieses Prozesses…alles weitere findet sich in der Bibel….
    aus Mördern und Schwerverbrechern u u u….die alle auch entsprechende Vergangenheits-Geschehnisse hinter sich haben, kann Jesus absolut Wiederhergestellte, frohe Menschen machen….er k a n n….
    den biblischen Weg zu diesem >>befreiten<< Zustand müssen die Menschen gehen und dürfen dabei viel lernen….genau deswegen hat sich Christus am Kreuz vor 2000 Jahren hinrichten lassen.

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