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Herzog: Die Erde bebt immer noch

Ein Jahr nach dem Hamas-Massaker wendet sich Staatspräsident Herzog an jüdische Gemeinden. Armeechef Halevi spricht den israelischen Soldaten Mut zu.
Von Israelnetz

JERUSALEM (inn) – Zum Jahrestag des Terrormassakers der Hamas hat der israelische Staatspräsident Jizchak Herzog eine Botschaft an jüdische Gemeinden und an Israelfreunde veröffentlicht. Darin formuliert er die Fassungslosigkeit, die auch ein Jahr nach dem 7. Oktober 2023 die Israelis prägt.

„Heute ist es ein ganzes Jahr her, seit die Erde bebte, seit das Schlimmste an menschlicher Brutalität und Hass unseren Sinn für Sicherheit weggerissen und die Welt für immer verändert hat“, schreibt Herzog. „Ein Jahr, seit unsere Frauen, unsere Kinder, unsere Alten in ihren Betten zur Strecke gebracht, zu Tode verbrannt, enthauptet, vergewaltigt und erschossen wurden. Ein Jahr, seit die Versammlung unserer schönen jungen Menschen zu einer Szene von Gemetzel, Folter und Tod wurde. Ein Jahr, seit Hunderte unserer Leute brutal in Gefangenschaft verschleppt wurden, tot oder lebendig.“

Und die Erde bebe immer noch, fügt der Präsident hinzu: „Unsere Wunden können nicht völlig heilen, weil sie andauern. Weil Geiseln immer noch gefoltert werden, hingerichtet werden und in Gefangenschaft sterben. Weil sie und ihre Familien genau in diesen Augenblicken immer noch im Verlust und Terror des 7. Oktober leben. Weil Zehntausende Familien immer noch nicht nach Hause zurückkehren können.“

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Herzog thematisiert auch den zunehmenden Antisemitismus in der Welt und die iranische Bedrohung für Israel. Aber das Gedenken „erinnert uns auch daran, wer wir sind: Wir sind ein Volk mit der Kraft, sich immer wieder gegen Hass zu erheben. Von der Asche einer Tragödie wieder auf die Füße zu kommen. Zu kämpfen und zu überleben, zu heilen und wieder aufzubauen“.

Die Israelis hätten ihre tiefe Sehnsucht und ihr Streben nach Frieden mit den Nachbarn nicht aufgegeben. „Und wir halten immer noch an dieser Absicht fest, auch wenn wir darauf bestehen, dass wir als Juden es verdienen, uns sicher zu fühlen und sicher zu sein – egal, wo auf der Erde wir leben.“ Das Staatsoberhaupt schließt mit einem jüdischen Gebet: „Möge der Herr Seinem Volk Kraft geben. Möge der Herr Sein Volk mit Frieden segnen.“

Stilles Gedenken

Am Montag suchte Herzog verschiedene Stätten des Massakers auf. Auf dem Gelände des Nova-Festivals in Re’im nahm er um 6.29 Uhr Ortszeit an einer Schweigeminute teil. Zu diesem Zeitpunkt hatte vor einem Jahr der Raketenbeschuss begonnen, unter dessen Deckung die Hamas das Massaker an Teilnehmern des Festivals und Bewohnern der grenznahen Kibbuzim verübte. Von Re’im fuhr der Präsident weiter und besuchte unter anderem den Kibbuz Nir Os.

Landesweit gab es um 6.29 Uhr Zeremonien und Versammlungen. Eine offizielle Sirene wie an den Gedenktagen für Schoa-Opfer oder für Gefallene war nicht zu hören. Aber nicht nur auf dem Festivalgelände hielten viele Menschen um diese Uhrzeit inne, wie die Onlinezeitung „Times of Israel“ berichtet.

In Jerusalem demonstrierten Angehörige von Geiseln und Unterstützer vor der privaten Residenz von Premierminister Benjamin Netanjahu (Likud). Sie ließen zwei Minuten lang eine Sirene ertönen.

Hamas feuert Raketen ab

Die Hamas wiederum feuerte um 6.30 Uhr vom Gazastreifen aus vier Raketen auf Israel ab. Drei wurden abgefangen, die vierte schlug auf offenem Feld ein. Niemand kam zu Schaden. Die Armee teilte mit, wenige Minuten vor dem Angriff hätten Kampfjets Stätten bombardiert, wo die Terrorgruppe den Raketenabschuss vorbereitete.

Ein paar Stunden später ertönte in Tel Aviv und Umgebung Alarm, nachdem fünf Raketen abgefeuert worden waren. Zwei kamen östlich der Küstenmetropole, in Cholon und in Kfar Habad, auf. Zwei Frauen wurden leicht durch Splitter verletzt.

Halevi: Gedenken und Selbstprüfung

Armeechef Herzi Halevi veröffentlichte am Sonntag einen Brief, um die Moral der Soldaten nach einem Jahr Krieg zu heben. Darin heißt es laut der „Jerusalem Post“: „Der 7. Oktober ist nicht nur ein Tag des Gedenkens, sondern auch ein Aufruf zu einer tiefen Selbstprüfung. Einer Anerkennung unserer Fehler und einer Verpflichtung, aus ihnen zu lernen, während wir die Herausforderungen einschätzen – sowohl diejenigen, denen wir ausgesetzt waren, als auch denjenigen, die noch auf uns warten.“

Der Krieg habe auf schmerzliche Weise begonnen. Doch aus diesem Krieg sei eine neue Generation von Kämpfern und Kommandeuren erwachsen, deren Kampferfahrung und standhafter Mut ohnegleichen seien. „Wir haben den militärischen Flügel der Hamas besiegt und kämpfen immer noch gegen die terroristischen Fähigkeiten der Organisation. Wir haben der Hisbollah einen schweren Schlag zugefügt, die ihre gesamte oberste Führung verloren hat. Wir hören nicht auf – wir kämpfen, halten Manöverkritik, lernen und verbessern uns.“ Das Militär müsse gewährleisten, dass sich der 7. Oktober niemals wiederholen werde.

Vor dem Parlament und vielen anderen offiziellen Gebäuden wurden die Flaggen auf halbmast gesenkt. Die Knesset teilte mit, die Ausschüsse debattierten über Themen, die mit dem Massaker in Verbindung stünden. (eh)

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6 Antworten

  1. Ich wünsche Israel alles Gute, und im Gedenken an den 7.Oktober 2023 ist es wichtig, dass alle Verständigen in dieser Welt mehr tun für Israel. Israel ist das Auserwählte Volk, und andere Länder wie Tschechien, Polen, Ungarn, Österreich u.v.a. haben eine gute Beziehung zu Israel. In Deutschland sind es leider nur wenige, die an Israel glauben und gleichzeitig es in die Medien schaffen.
    Ich glaube an die IDF und die Notwendigkeit, konsequent gegen Terroristen vorzugehen. Nur so kann die Welt erkennen, dass Israel wieder die Kraft Gottes hat. Nur ein starkes Israel kann für die Welt gut sein und mit den vielen Erfindungen und Ideen für die Welt eine Bereicherung sein. Der Krieg muss gewonnen werden, gleichzeitig müssen alle Biblischen zusammenarbeiten und die Welt retten.

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  2. Das Volk ISRAEL (Kämpfer Gottes, er kämpft mit Gott, Bedeutung?) hat das Recht wie jedes Volk sich einen Feiertag zu gestalten, der die Trauer zum Ausdruck bringt, dass das geschehen konnte. Es gibt Dinge, die können Fremde nicht verstehen und das Bibelwort „Du sollst nicht richten.“ (Matthäus 7:1) gilt auch für Israel. Wer versteht schon das der Nationalfeiertag des Kongo DRK der Geburtstag von Patrice Lumumba ist, der elendig ermordet wurde, gefoltert und die Mörder (USA, Belgien, Norwegen) haben ihn in Schwefelsäure aufgelöst, damit es kein Grab gibt nach fast nur 1 Jahr Unabhängigkeit vom Kolonialismus? Den Schmerz verstehen nur die Menschen dieses Landes. Das gleiche gilt für Israel. Es wurde angegriffen, die Lieben sind nicht zuhause und das schöne Kleinod kommt nicht zur Ruhe. Möge ADONAI Israel schützen und den Verantwortlichen helfen im richtigen Moment den Frieden neu zu schaffen … möge danach eine lange Ära des Friedens im Heiligen Land herrschen … mögen die Wunden heilen … mögen die Verletzten des Krieges lernen mit nur einem Flügel weiter zu fliegen … mehr Glück gibt es manchmal nicht. *AM ISRAEL CHAI * Shalom

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    1. In der von De Gaulle begründeten Tradition der französischen Aussenpolitik ist Macron eigentlich kohärent. Die hinterher aufestellte Behauptung, Frankreich sei „l’ami indéfectible d’Israël“ gehört in die Kategorie schwarzer Humor. Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr.

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  3. Ein kurzer Blick in die geistliche Welt:
    Psalm 2
    1 Warum toben die Völker und murren die Nationen so vergeblich? 
    2 Die Könige der Erde lehnen sich auf, / und die Herren halten Rat miteinander wider den HERRN und seinen Gesalbten: 
    3 »Lasset uns zerreißen ihre Bande und von uns werfen ihre Stricke!« 
    4 Aber der im Himmel wohnt, lachet ihrer, und der Herr spottet ihrer. 
    5 Einst wird er mit ihnen reden in seinem Zorn, und mit seinem Grimm wird er sie schrecken: 
    6 »Ich aber habe meinen König eingesetzt auf meinem heiligen Berg Zion.« 
    7 Kundtun will ich den Ratschluss des HERRN. Er hat zu mir gesagt: »Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt. 
    8 Bitte mich, so will ich dir Völker zum Erbe geben und der Welt Enden zum Eigentum. 
    9 Du sollst sie mit einem eisernen Zepter zerschlagen, wie Töpfe sollst du sie zerschmeißen.« 
    10 So seid nun verständig, ihr Könige, und lasst euch warnen, ihr Richter auf Erden! 
    11 Dienet dem HERRN mit Furcht und freut euch mit Zittern. 
    12 Küsst den Sohn, dass er nicht zürne und ihr umkommt auf dem Wege; denn sein Zorn wird bald entbrennen. Wohl allen, die auf ihn trauen! 

    PS Im Hebräischen wird Israel! als der Sohn des Allerhöchsten definiert. Shalom

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