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„Helfen Sie uns, Fanatismus zu bekämpfen“

NEW YORK (inn) – Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hat vor der UN-Vollversammlung in New York vor den Gefahren eines nuklear bewaffneten Iran gewarnt. Außerdem machte er deutlich, was er von der UNO hält.
Benjamin Netanjahu stach in der Generalversammlung der Vereinten Nationen durch eine Schweigeminute mitten in seiner Rede hervor.
Ganze 27 Minuten seiner 43-minütigen Rede widmete Netanjahu dem Thema Iran, rechnet die Tageszeitung „Die Welt“ vor. Das Atomabkommen mit dem Iran in seiner jetzigen Form erhöhe nicht die Wahrscheinlichkeit des Friedens, sondern die des Krieges. „Ihr glaubt, ihr könnt den wahnsinnigen Tiger in ein Kätzchen verwandeln?“, rief Netanjahu den wenigen anwesenden Delegierten zu. Wer dies glaube, solle seinen Optimismus an der Garderobe abgeben. Netanjahu brachte sein Unverständnis über den seiner Ansicht nach oft anti-israelischen Tonfall bei den Vereinten Nationen deutlich zum Ausdruck. Die UN seien Israel gegenüber „extrem feindlich“ eingestellt, obwohl Israel die einzige Demokratie im Nahen Osten sei. Während des syrischen Bürgerkriegs in den vergangenen Jahren hätten die UN nur ein einziges Mal die Gewalt in Syrien verurteilt, aber 20-mal Israel. Netanjahu nannte dies ein „exzessives Niedermachen“ Israels.

„Der Iran bedroht auch Sie“

Der israelische Regierungschef legte während seiner Rede eine demonstrative Schweigeminute von 44 Sekunden ein, um zu verdeutlichen, wie falsch die Haltung der UN zu Israel und dem Abkommen mit dem Iran sei. Vor 70 Jahren seien sechs Millionen Juden ermordet worden. Nun verspreche die iranische Führung, Israel zu zerstören, und die Welt schweige. „Es ist ein vernichtendes Schweigen“, sagte Netanjahu und schwieg dann seinerseits. Die israelische Onlinezeitung „Times of Israel“ kommentierte den Kunstgriff: „Manchmal spricht Schweigen lauter als Reden.“ Netanjahu versuchte zu verdeutlichen, dass der Iran nicht nur eine Bedrohung für Israel, sondern für die ganze Welt sei. „Helfen Sie uns, den Fanatismus vor unserer Haustür zu bekämpfen, bevor er Ihre Haustür erreicht“, sagte er. Israel verteidige auch alle anderen Demokratien. Er verwies darauf, dass der Iran auch an der Entwicklung von Langstreckenraketen arbeite. „Die sind nicht für uns, Israel ist nur ein paar Kilometer entfernt“, sagte Netanjahu. „Die sind für Sie!“ Eindringlich wandte sich der israelische Premier an den palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas und bot erneut die Aufnahme von Friedensgesprächen an: „Ich weiß, dass das schwer ist, aber wir schulden es unseren Völkern.“ Abbas hatte zuvor in seiner Rede damit gedroht, die Oslo-Abkommen zu kündigen. (mb)

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