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Heinemann-Preis für Graphic Novel über Holocaust-Überlebende

Nordrhein-Westfalen zeichnet eine Graphic Novel über eine Holocaust-Überlebende aus. Die Israelin hatte anfangs Vorbehalte gegen das Comic-Format.
Von epd

DÜSSELDORF (epd) – Der diesjährige Gustav-Heinemann-Friedenspreis für Kinder- und Jugendbücher geht an Barbara Yelin für ihre Graphic Novel „Emmie Arbel. Die Farbe der Erinnerung“. Die Zeichnerin und Autorin habe die bewegende Geschichte der Holocaust-Überlebenden Emmie Arbel in einfühlsame Texte und packende Bilder gefasst, teilte die nordrhein-westfälische Kulturministerin Ina Brandes (CDU) am Sonntag in Düsseldorf mit. Ihr Buch bringe gerade jungen Menschen das Grauen des Holocaust näher.

Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung der nordrhein-westfälischen Landesregierung soll am Freitag in der Alten Synagoge in Essen verliehen werden. Neben der Künstlerin werde auch Arbel daran teilnehmen, hieß es.

Yelin gelinge es auf beeindruckende Weise mit Worten und Bildern, das große Leid von Emmie Arbel und ihrer Familie nachzuerzählen, erklärte Brandes. „Angesichts von antisemitischen Übergriffen und Anfeindungen seit dem Terror-Überfall der Hamas brauchen wir dringend solche Erzählformen, um die Erinnerung wach zu halten.“ Das Format des Comicromans spreche gerade junge Menschen besonders an.

Leerstellen sichtbar machen

Das Buch basiere auf vielen Gesprächen mit Arbel auf der Basis eines starken Vertrauens, erklärte die 1977 in München geborene Autorin Yelin. „Es ist eine Chance des Comics, dass ich auch die Leerstellen sichtbar machen kann und in Bildern mehr erzähle, als Worte es können.“

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Arbel selbst räumte ein, anfangs habe sie gedacht: „Comics und der Holocaust – das passt doch nicht zusammen.“ Später sei ihr jedoch klar geworden, wie wirkungsvoll Comics seien. „Sie erreichen auch Jugendliche, die nicht so gerne lesen.“

Emmie Arbel wurde den Angaben zufolge 1937 in Den Haag geboren. 1942 deportierten die Nationalsozialisten die jüdische Familie in das Sammellager Westerbork, später in die Konzentrationslager Ravensbrück und Bergen-Belsen. Emmie und ihre beiden Brüder überlebten den Holocaust und kamen in eine Pflegefamilie in den Niederlanden, die 1949 nach Israel auswanderte. Heute lebt Arbel nahe Haifa.

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3 Antworten

  1. Comis an richtiger Stelle produziert ist inder heutigen Zeit sicher sinnvoll. Ich frage mich, ob in 100 Jahren noch jemand über den Holocaust spricht, wenn alle Zeitzeugen verstorben sind und der Islam weltweit die Oberhand gewinnt.

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    1. Ich war dieser Tage bei einem Bibelseminar mit Israelthema. Der Referent zeigte ein Bild von Adenauer und Ben Gurion – dieses legendäre Bild. Er sagte, die älteren von uns wissen noch wer es war. Dann wollte er schon zur nächsten Folie, als von hinten eine Stimme kam: können Sie uns jüngeren auch noch sagen, wer dies ist?

      Ja, die Zeit vergeht so schnell und man merkt gerade am dem Beispiel, wie Fakten, Begebenheiten usw nicht mehr präsent sind. Der Holocaust ist dann halt so eine geschichtliche Erinnerung wie der 30-jährige Krieg, wie die Aufklärung, wie das Mittelalter. Insofern ist alles richtig, das Erinnerung in den Menschen einen Platz schafft. Auch durch Comics. Es gibt so viele Junge, die auf Rap stehen. Christliche Musiker haben dies erkannt und sind hier auch in diese Marktlücke gestoßen. Alles was hilft, ist gut.

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