GAZA (inn) – Die israelische Armee ist in der Nacht zum Freitag mit Dutzenden Panzern in die palästinensische Ortschaft el-Bureij im zentralen Gazastreifen eingerückt, um dort nach palästinensischen Terroristen zu suchen. Bei dem Einsatz kamen mindestens zehn Palästinenser ums Leben, zehn weitere wurden verletzt.
Während der Operation ließen die Soldaten das Haus von zwei Terroristen abreißen, die für die Planung zahlreicher Anschläge auf Israelis verantwortlich gemacht werden. Ein Armeesprecher bezeichnete el-Bureij als „terroristische Hochburg“.
Palästinensischen Augenzeugen zufolge feuerten Soldaten von Kampfhubschraubern aus mindestens eine Rakete ab. Dabei wurden drei Menschen sofort getötet und fünf weitere verletzt. Eine 33jährige Frau erlag wenig später ihren Verletzungen.
Während des Einsatzes wurden die Bewohner der Ortschaft über Lautsprecher der Moscheen zum bewaffneten Widerstand gegen die Armee aufgerufen und es kam zu heftigen Gefechten. Dabei feuerten die Soldaten auch aus Kampfhubschraubern. Bei den Kämpfen kamen mindestens sechs Palästinenser ums Leben. Wie ein Armeesprecher mitteilte, handelt es sich bei fünf der Getöteten um Kämpfer der radikal-islamischen Hamas. Palästinensischen Angaben zufolge sind alle Opfer „unbewaffnete Zivilisten“.
PLO-Chef Yasser Arafat sprach von einem „neuen Massaker“. Wie ein Sprecher Arafats mitteilte, will sich die Palästinenserführung jetzt an den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UN) wenden und die Entsendung internationaler Beobachter in den Gazastreifen fordern.
In verschiedenen Autonomieorten in Judäa und Samaria verhaftete die israelische Armee über Nacht insgesamt 25 verdächtige Palästinenser. Militärangaben zufolge hatten zwei von ihnen Selbstmordanschläge in Israel geplant.
