Die israelische Tageszeitung „Yediot Aharonot“ hatte von der Warnung berichtet. Verteidigungsminister Ehud Barak habe im Radiosender „Kol Israel“ dem entgegengehalten, ihn hätten keine Warnungen von den Saudis erreicht, berichtet die Online-Zeitung „Times of Israel“. Als souveräne Nation habe Saudi-Arabien jedoch das Recht, souveräne Entscheidungen dieser Art zu treffen, fügte der Atzma’ut-Politiker hinzu.
Auch „Yedioth Aharonot“ berichtet nun von „israelischen Vertretern“, die hinter der Warnung ein Taktieren der USA erkannt haben wollen. Die USA wollten damit verhindern, dass Israel die iranischen Nuklearanlagen im Alleingang angreift. „Einige Quellen“, so die Zeitung, schätzten, dass Saudi-Arabien Flüge in seinem Luftraum erlauben würde, spräche sich Israel mit den USA über einen Militärschlag gegen den Iran ab.
Seit Monaten wird spekuliert, wie ein Angriff Israels auf den Iran aussehen könnte. Die amerikanische Zeitung „New York Times“ mutmaßte bereits im Februar dieses Jahres, dass für einen Angriff auf iranische Nuklearanlagen drei Routen in Frage kommen: eine nördliche über Syrien und die Türkei, eine südliche über Saudi-Arabien und eine direkte über Jordanien und Irak.
Barak: USA haben Dringlichkeit erkannt
Barak betonte im Radio, es gebe zwar Differenzen mit den USA bezüglich des Iran. Doch habe auch Amerika die Dringlichkeit der Lage erkannt. Barak berief sich auf einen neuen US-Geheimdienstreport, von dem die israelische Tageszeitung „Ha’aretz“ berichtet hat. Demnach hat der Iran in seinem Nuklearprogramm große Fortschritte gemacht. Der Bericht wird allerdings geheim gehalten. „Ha’aretz“ bezieht sich auf ungenannte westliche Diplomaten und israelische Beamte.
Unterdessen hat die amerikanische Zeitung „New York Times“ aus veröffentlichten Dokumenten erfahren, dass die USA zusammen mit arabischen Verbündeten ein Raketenabwehrsystem im Persischen Golf aufbauen. Damit wollten die Länder Städte, Ölraffinerien, Rohrleitungen und Militärbasen vor einem iranischen Angriff schützen. Der Bericht nennt die Länder Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Katar und Kuwait.
