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Haredim sind am schnellsten wachsende Bevölkerungsgruppe

Die Zahl ultra-orthodoxer Juden in Israel wächst rasant. Das führt schon jetzt zu Herausforderungen.
Von Israelnetz
Der angebliche Rabbiner und seine Familie wirkten so, als wären sie Teil der ultra-orthodoxen Gemeinschaft (Symbolbild)

JERUSALEM (inn) – Neueste Zahlen des Israelischen Demokratie-Instituts weisen auf einen weiterhin rasanten Anstieg der ultra-orthodoxen Bevölkerung Israels hin. In einem am Montag veröffentlichten Bericht heißt es, dass bis ins Jahr 2023 der Anteil der Haredim in der israelischen Bevölkerung auf 16 Prozent ansteigen wird. Aktuell beträgt er 13,5 Prozent.

Gemäß dem Bericht liegt die Wachstumsrate der ultra-orthodoxe Bevölkerung bei vier Prozent und damit über dem Wachstum der Gesamtbevölkerung. Bis ins Jahr 2061 könnten die Ultra-Orthodoxen mehr als 30 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachen.

Aktuell wohnen die meisten Haredim (26 Prozent) in Jerusalem und Bnei Brak bei Tel Aviv (16,6 Prozent). Beliebte Wohngegenden für die strengreligiösen Juden sind außerdem Modi’in Illit, Beitar oder Aschdod.

Haredim immer Internet-affiner  

Das Demokratie-Institut hat neben der Bevölkerungsentwicklung weitere Trends in Bezug auf Lebensstil, Bildung und Sprache der Ultra-Orthodoxen aufgezeigt.

Demnach war die Armutsquote unter den Ultra-Orthodoxen mit 44 Prozent doppelt so hoch wie unter der restlichen Bevölkerung (22 Prozent). Das spiegelt sich auch im durchschnittlichen Monatseinkommen pro Haushalt wider. Haredim haben umgerechnet rund 3.380 Euro monatlich zur Verfügung, der Durchschnittshaushalt in Israel kommt auf 5.835 Euro.

Die meisten Haredim (74 Prozent) lernen in ultra-orthodoxen Einrichtungen, die „anerkannt, aber nicht formal“ sind. Rund 22,5 Prozent der Schüler gehen in staatliche Haredi-Schulen. Vor allem Mädchen besuchen vermehrt Schulen. 2020 haben 59 Prozent der ultra-orthodoxen Mädchen einen Schulabschluss erreicht. Zehn Jahre zuvor lag der Wert bei 31 Prozent. Im gleichen Zeitraum stieg die Zahl der Haredim an höheren Bildungseinrichtungen um 235 Prozent an. Sie machen nun 10,5 Prozent aller Studenten aus.

Laut dem Bericht erhöhte sich zudem die Anzahl ultra-orthodoxer Juden, die das Internet nutzen, auf 66 Prozent. Dennoch liegen sie damit weit hinter der restlichen Bevölkerung (94 Prozent).

In Bezug zur Sprache kommt der Bericht zu dem Ergebnis, dass immer mehr Haredim Hebräisch als Muttersprache erlernen (75 Prozent). Vor elf Jahren waren 69 Prozent Muttersprachler. 10 Prozent gaben zudem an, Jiddisch als Muttersprache zu haben. Dieser Wert lag vor elf Jahren bei 13 Prozent. (mas)

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21 Antworten

    1. Gewiss weniger als der Anteil der jungen Israelinnen,
      die über zwei Jahre zur IDF gehen (und dazu noch die
      höchste Fertilitätsrate des westlichen Welt haben).

      Aber das wollen sich die jungen Gläubigen auch nicht zumuten.

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    2. Die Haredim verrichten Arbeiten, die würden manche nicht tun.
      Sie sammeln in Würde Leichenteile auf.
      Ich habe einen Bekannten in Mea Shearim.
      Kaufe bei ihm alle Artikel für Shabbat und unsere Feiertage.

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      1. „Die Haredim verrichten Arbeiten, die würden manche nicht tun.
        Sie sammeln in Würde Leichenteile auf.“

        Das ist sehr ehrenwert aber reicht das aus, um einen Staat und eine moderne Wirtschaft am Laufen zu halten?

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        1. 3 mio. Wirtschaftlich defensive Gäste in der BRD seit 2015 tragen auch nicht zum BSP bei? Und trotzdem muss die arbeitende Bevölkerung sie ernähren. Und sich durch den inkompatiblen Islam beglücken lassen.

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      2. Ach M.,

        wir drehen uns hier im Kreise. Weil wir das Thema hier schon häufiger hatten.

        Natürlich: Ein Teil der Haredim übernimmt Arbeiten, bei denen der eine oder andere von uns in die Knie gehen oder schnell zum nächsten Kübel laufen täte.

        Nur, dass junge Herren glauben (tatsächlich liegt die Quote der Arbeitenden unter weiblichen Haredims deutlich höher als unter männlichen), ihre Aufgabe sei allein das Studium von Tora und Tanach. Sorry, da haben die sich irgendwie nicht im Jahre 2023 resp. 5783 wiedergefunden.

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        1. Freue mich über deine Antwort. Und ja, dieses Thema hatten wir schon öfters.
          Du hörst Dich manchmal an wie Lieberman.
          – Lach-
          Schönen Abend.

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          1. Obschon sowohl Geburtsort – wie auch Datum gar nicht soweit auseinander liegen, möchte ich eher nicht mit dem moldawischen (Ex-)Türsteher verwechselt werden… .

            Shabbat Shalom !

            2
  1. – Kein Enlisch oder Mathe an orthodoxen Schulen ( deren Etat gerade verdoppelt wurde)
    – Die Stadtverwaltung der ( orthodoxen )Stadt lässt Wahlplakate mit weiblichen Kandidaten abreißen
    – Die zukünftige Straßenbahn Tel Avis wird aller Voraussicht nach NICHT am Samstag verkehren

    Israel tendiert immer mehr zu einem zweiten Afghanistan

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    1. @Laurent,

      „Afghanistan, zweites“ – nein, da fallen mir ganz andere Länder im Nahen resp. Mittleren Osten ein.

      Grundsätzlich pflichte ich Ihrer Kritik aber bei.

      Unter der letzten, leider abgewählte israelischen Regierung gab es konkrete Pläne,
      die jungen Haredis etwas an das Thema „Pflichten und Rechte eines Staatsbürgers“
      heranzuführen. Mit der Koalition von Likud mit Ultra-Orthodoxen und Rechtsextrem ist das leider auf die lange Bank geschoben.

      Manchmal muss ich an D.-schland denken. Da wird der Anteil derer, die aktiv das Bruttosozialprodukt erwirtschaften (bzw. sozial notwendige Aufgaben stemmen) auch im kleiner. Und der Anteil der Finanzierten jährlich grösser.

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      1. @eddie.
        Ergänzend zu deinen Ausführungen sei erwähnt, dass die Gruppe der Haredim keine solchen Terrorattacken auf den Staat Israel verüben, wie die Gruppe derer, die in D-schland den Staat zur Beute genommen haben und dieses am Silvester „freudig erregt“ gezeigt haben. Shalom

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        1. Sicher, lieber H.,
          aber das hat auch niemand bis dato behauptet,
          dass die Haredim eine Affinität zu terroristischen
          Anschlägen besitzen.
          Zu den Dingen im Schland, gerade jetzt einmal wieder
          am Jahreswechsel, da teile ich Deine Einschätzung.
          EJ

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    2. Der Vergleich mit Afghanistan ist so was von dumm und respektlos den Opfern gegenüber: in Afghanistan werden Christen wegen ihres Glaubens ermordet!

      0
  2. Mit dieser Volksgruppe wird Israel das größte innenpolitische Problem auf den Tisch gelegt. Es ist bekannt, dass die Ultra Orthodoxen nur die Thora, nicht aber den Tenach und das neue Testament als Glaubensgrundlage akzeptieren. Sie müssen demzufolge den Ultras zugerechnet werden, denen es nicht um Gesamtisrael geht, sondern Konfliktpotenzial heraufzubeschwören. Sie gehören wohl kaum zu dem Überrest der gerettet wird, wie der Apostel Paulus schreibt. Diesen wachsenden Strömungen hat die Knesset massiv entgegen zu wirken, soll es sich nicht zum Bürgerkrieg ausweiten. Nur Konsequenz hilft!

    2
    1. „Mit dieser Volksgruppe wird Israel das größte innenpolitische Problem auf den Tisch gelegt“

      Und für dieses Problem kann man weder den Antisemitismus noch die Araber oder die UNO verantwortlich machen. Man müsste sich den Problemen dann tatsächlich selber stellen.

      3
    2. Wie gut, dass Sie alles so genau wissen…wenn auch der größte Teil ihrer Ausführungen in meinen Augen nicht diskussionswürdig ist, stelle ich doch eine Frage: Bitte begründen Sie, warum sich ein Jude mit dem so gen. NT beschäftigen soll? Wurden durch diese christliche Bibel nicht schon genug Juden in das Verderben gedrängt? Shalom

      2
  3. Bei einer Erwerbstätigenquote von gut 50 % in Deutschland, von nur 18 % n. m. Erinnerung in Tätigkeiten, die Geld einbringen, könnten wir uns gerne 10 % leisten, die die Bibel studieren. Würde uns einen Sprung nach vorne bringen.

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