„Ich rufe unser Volk im Westjordanland, in Jerusalem und den Gebieten von 1948 auf, den Gazastreifen zu besuchen und im Sommer glückliche Tage mit ihren Verwandten und Brüdern am Strand zu verbringen“, sagte Hanije gegenüber der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma‘an“, als er gerade eine Pause beim Joggen in Gaza-Stadt einlegte. „Gaza ist sicher und stabil, und es ist ein Treffpunkt für nationale Einheit.“
Der Hamas-Regierungschef fügte an: „Aus der Tiefe meines Herzens sage ich, dass kein Bedarf an touristischer Normalisierung mit der israelischen Besatzung besteht. Es ist nicht nötig, dass unsere Leute zu israelischen Stränden im besetzten Palästina gehen. Ich fordere sie hiermit auf, nach Gaza zu kommen, das sich über ihre Gegenwart freuen wird.“
Hamas warnt vor zionistischer Gefahr
Die Hamas reagierte derweil auf eine Initiative israelischer Unternehmen, die vom Tourismusministerium unterstützt werde. Diese wolle Besucher aus islamischen Ländern in Afrika und Ostasien nach Jerusalem locken. „Wir warnen vor der Gefahr dieses zionistischen Anschlagsplanes“, heißt es laut der Onlinezeitung „Times of Israel“ auf der Website der palästinensischen Gruppe.
Die Initiative wolle die zionistische Darstellung propagieren, schreibt die Hamas. Sie habe das Ziel, das sogenannte Recht auf die Al-Aksa-Moschee und ihren Platz zu vermarkten. Auch wolle sie die historische Tiefe der arabischen und islamischen Zivilisation trüben. Doch die israelische Initiative werde es nicht schaffen, „die lebende Erinnerung an die Muslime und ihre starke Verbindung zu Jerusalem und Al-Aksa zu erschüttern“. Die Hamas rief die Arabische Liga und die Organisation der islamischen Konferenz auf, ihren Bürgern Reisen nach Jerusalem zu verbieten.
Das israelische Tourismusministerium hingegen dementierte, dass es eine gezielte Kampagne für muslimische Besucher gebe – auch wenn das touristische Potential in der islamischen Welt hoch sei. Indonesien, das bevölkerungsreichste islamische Land der Welt, sei trotz der fehlenden diplomatischen Beziehungen die drittgrößte Quelle für Tourismus nach Israel. Im Jahr 2012 seien 27.000 Indonesier eingereist, die meisten in Gruppen, die zu evangelischen Kirchen gehörten.