Hanije fordert Intifada im Westjordanland

Es ist Zeit für eine neue „Intifada“ im Westjordanland. Das meint zumindest der ehemalige Premierminister im Gazastreifen, Ismail Hanije. Auf einer Konferenz in Gaza rief der stellvertretende Leiter des Hamas-Politbüros alle palästinensischen Fraktionen auf, sich für den bewaffneten Widerstand gegen die Besatzung zu vereinigen – auch die Palästinensische Autonomiebehörde (PA). Davon berichtet die israelische Tageszeitung „Ma‘ariv“ am Dienstag. Widerstand und die Rückkehr des „Geistes der geheiligten Intifada“ vergrößere die Kraft der Fraktionen, sagte Hanije dem Bericht zufolge. Die Wiederwahl von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und die Stärkung des Likud hätten „das wahre Gesicht der Besatzung enthüllt“. Es sei erforderlich, zu einer echten palästinensischen Einheitsstrategie gegen die Besatzung überzugehen.

Islamischer Dschihad: „Netanjahu steht Verhandlungen im Wege“

Ein Mitglied des Politbüros des Islamischen Dschihad, Muhammed al-Hindi, äußerte sich auf der Tagung ebenfalls zu den israelischen Parlamentswahlen. Diese zeigten, dass keine Unterschiede zwischen den Parteien bestünden. Seit 20 Jahren führten Palästinenser und Israelis Diskussionen. „Israel gibt die ganze Zeit den Bau neuer Siedlungen bekannt und sagt deutlich, dass es keinen Anlass für Verhandlungen gibt, und die Autonomiebehörde schreit weiter ‚zwei Staaten‘. Netanjahu hat gesagt, dass es keine zwei Staaten geben wird, und wir weinen und flehen die Welt an.“ Al-Hindi ergänzte laut „Ma‘ariv“: „Es hat keinen Sinn, auf Veränderungen in der Meinung der internationalen Gemeinschaft zu warten. Wie will die Autonomiebehörde die Verhandlungen erneuern, wenn Netanjahu ausruft, dass Jerusalem allein die Hauptstadt Israels ist?“ (eh)