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Hamas will Weihnachtsschmuck in Bethlehem mitfinanzieren

BETHLEHEM (inn) – Die radikal-islamische Hamas will Bethlehem 50.000 Dollar für Weihnachtsdekorationen zur Verfügung stellen – allerdings erwartet das palästinensische Tourismusministerium für die Feiertage auch in diesem Jahr nur wenige Pilger.

Vor einem Jahr kamen etwa 2.500 ausländische Touristen zu Weihnachten nach Bethlehem. Tourismusminister Dschudeh Morkos zählt vor allem auf die Busladungen arabischer Christen aus israelischen Städten und Ortschaften. Vor dem Ausbruch der palästinensischen Gewalt im Herbst 2000 besuchten monatlich mehr als 90.000 Pilger die Autonomiestadt in Judäa.

Zwei Wochen vor dem Fest ist Bethlehem noch sehr spärlich geschmückt, schreibt die israelische Tageszeitung „Ha´aretz“. Bürgermeister Victor Batarseh hat angekündigt, er werde erst damit beginnen, wenn er Geld in der Hand habe. Er ist Katholik und Mitglied der marxistischen „Volksfront für die Befreiung Palästinas“ (PFLP).

Die örtlichen Geschäftsleute leiden unter dem Ausbleiben der Touristen. Viele Christen verlassen Bethlehem wegen der schlechten Wirtschaftslage, dem Bericht zufolge beträgt ihr Anteil noch 35 Prozent der rund 30.000 Einwohner.

Das Angebot der Hamas stieß bei den ortsansässigen Christen auf unterschiedliche Reaktionen. Einige hegen den Verdacht, dass die Terrorgruppe dadurch Pluspunkte bei der internationalen Gemeinschaft sammeln wolle. „Es ist nur Show“, sagte eine ältere Frau gegenüber „Ha´aretz“. Ein palästinensischer Katholik meinte, die Hamas sollte das Geld lieber den Armen geben. Aber es sei ein Zeichen des guten Willens. „Ich begrüße es, weil Bethlehem das Symbol des Friedens ist.“

„Hamas hofft auf frohes Weihnachtsfest“

Finanzminister Samir Abu Eischa (Hamas) teilte mit, er wolle in den kommenden Tagen den Scheck über 50.000 Dollar ausstellen. „Wir unterstützen keine islamischen Feiern finanziell, aber wir wollen dieses christliche Fest unterstützen, das ein besonderer Teil von Bethlehem ist. Als palästinensische Regierung hoffen wir, dass unsere christlichen Brüder ein frohes Fest haben werden. Sie sind ein integraler Teil der palästinensischen Gesellschaft.“

Vor einem Jahr hatte die damals noch regierende Fatah Bethlehem kein Geld zur Verfügung gestellt. Die Stadt schöpfte größtenteils aus internationalen Spenden. Im Vorjahr gab es 20.000 Dollar von der Fatah-Regierung.

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