Suche
Close this search box.

Hamas: Waffenruhe nur mit Ende der Blockade

JERUSALEM / DOHA (inn) – Die Hamas schließt Verhandlungen für eine Waffenruhe derzeit aus. Das hat die politische Führung der Organisation am Mittwoch erklärt.
Keine Verhandlungen: Der Hamas-Politiker Masch'al fordert für eine Waffenruhe die Aufhebung der Gaza-Blockade.

Die Situation im Nahen Osten verharrt in ihrer Eskalation: Während sich Politiker um Vermittlung bemühen, gehen die Kampfhandlungen weiter. Am Donnerstagvormittag fing das Abwehrsystem Eisenkuppel fünf Raketen über dem Großraum Tel Aviv ab. Die Nacht zuvor sei in Israel „relativ ruhig“ gewesen, berichtet die Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Der Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen begann wieder um 7 Uhr Ortszeit mit einem Angriff auf Eschkol.

Die israelische Armee griff in der Nacht zum Donnerstag nach eigenen Angaben 35 Terrorziele im Gazastreifen an. Dabei wurden 29 Palästinenser getötet, berichtet die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma‘an“. Insgesamt starben bislang mehr als 730 Palästinenser infolge der Militäroperation „Starker Fels“. Die israelische Seite beklagt den Tod von 32 Soldaten und drei Zivilisten.
In den diplomatischen Bemühungen um ein Ende des Konflikts suchte der US-amerikanische Außenminister John Kerry, der inzwischen aus Israel wieder nach Ägypten zurückgekehrt ist, das Gespräch mit seinen Amtskollegen aus der Türkei und aus Katar. Der politische Führer der Hamas, Chaled Masch‘al, erteilte indes Verhandlungen eine Absage. Im katarischen Doha erklärte er am Mittwoch, Israel müsse für eine Waffenruhe die Blockade des Gazastreifens aufheben. Hinter diese Forderung gehe die Hamas nicht zurück, daher lehne sie eine Feuerpause ab, auf die Verhandlungen folgen sollen.

Diplomatie und Protest

Auch der neue britische Außenminister Phillip Hammond, seit neun Tagen der Nachfolger von William Hague, bereist die Region in dem Bemühen um Vermittlung. Am Donnerstagmorgen traf er sich mit dem israelischem Premier Benjamin Netanjahu sowie mit Außenminister Avigdor Lieberman. Hammond betonte, Israel habe das Recht, sich gegen die Raketenangriffe zu verteidigen. Großbritannien sei jedoch „sehr besorgt angesichts der hohen Opferzahlen unter Zivilisten“. Netanjahu erklärte, Israel tue das „Bestmögliche“, um Zivilisten zu schützen, berichtet die israelische Tageszeitung „Jerusalem Post“.
Die Kritik an den hohen Zivilverlusten infolge der israelischen Bodenoffensive hatten in den vergangenen Tagen mehrere Länder erhoben, darunter auch die USA. Sowohl Ecuador wie auch Brasilien gingen nun einen Schritt weiter und zogen ihre jeweiligen Botschafter in Israel ab, berichtet die israelische Tageszeitung „Ha‘aretz“. Die israelische Bodenoffensive sei „unverhältnismäßig“, lautet die Begründung Brasiliens.

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen