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Hamas-Terroristen erschießen vier Israelis

HEBRON (inn) - Palästinensische Terroristen haben am Dienstagabend nahe der israelischen Ortschaft Kirijat Arba bei Hebron im Westjordanland vier Israelis erschossen. Zu dem Anschlag bekannte sich die radikal-islamische Hamas. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu erfuhr noch während seines Fluges nach Washington von dem Attentat.

Nach seiner Ankunft in den USA gab Netanjahu bekannt, dass er an der Wiederaufnahme der Friedensverhandlungen mit den Palästinensern festhalten werde. Die Armee habe er jedoch angewiesen, „ohne diplomatische Einschränkungen gegen die Mörder vorzugehen“. Den Angehörigen der Opfer sprach der Premier sein Mitgefühl aus.

Bei den Getöteten handelt es sich um Kochava Even-Chaim (37), Avischai Schindler (24), Jitzchak Imes (47) und seine schwangere Frau Tali (45). Das Ehepaar hinterlässt sechs Kinder.

Die vier Israelis waren in einem Wagen unterwegs, als sie von den Terroristen beschossen wurden. Noch wird geprüft, ob die Palästinenser von einem Fahrzeug heraus oder aus einem Hinterhalt das Feuer auf die Israelis eröffneten. Ersten Ermittlungen zufolge seien zunächst Schüsse aus einiger Entfernung abgegeben worden. Als das israelische Fahrzeug zum Stehen gekommen sei, hätten die Terroristen aus nächster Nähe weitere Schüsse abgegeben.

Die Verantwortung für den Anschlag übernahm die Hamas. Sami Abu Suhri, ein Sprecher der Gruppe im Gazastreifen, lobte die Tat. Diese sei eine natürliche Reaktion auf „die Verbrechen der Besatzung“. Laut Hamas-Sprecher Fawsi Barhum sollte das Attentat auf die angeblich misslungene Sicherheitskooperation zwischen Israel und der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) aufmerksam machen.

Die Armee leitete nach dem Vorfall eine großangelegte Suchaktion ein. Die Sicherheitskräfte der PA begannen eigene Ermittlungen. Sie verhafteten über Nacht mehr als 200 Hamas-Mitglieder, die verhört werden sollen. Laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“ gab es bis zum Mittwochmorgen jedoch noch keine konkreten Hinweise auf die Täter.

Siedlerrat kündigt Wiederaufnahme von Bauaktivitäten an

Naftali Bennet, Generaldirektor des Siedlerrates für Judäa und Samaria, sprach von einem der „schlimmsten Terroranschläge in den vergangenen Jahren“. Er forderte Netanjahu auf, zurück nach Israel zu kommen. Es sei unmöglich, dass sich der Premier in den USA aufhalte, während in Israel die Beerdigungen abgehalten würden. Der Rat kündigte zudem die einseitige Wiederaufnahme des Siedlungsausbaus im Westjordanland an.

Der Anschlag wurde unter anderem von der PA sowie von den Regierungen in den USA und Deutschland kritisiert.

Abbas: „Attentat soll Friedensprozess stören“

Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas hatte sich noch am Dienstag zu dem Vorfall geäußert. Er verurteilte „alle Anschläge, die sich gegen palästinensische und israelische Zivilisten richten“. Das Attentat sollte den Friedensprozess stören und könne nicht als „Widerstandshandlung“ bezeichnet werden. Der Premierminister im Westjordanland, Salam Fajjad, forderte die Palästinenser zum Gewaltverzicht und zu einem friedlichen Widerstand gegen die israelischen Siedlungen auf. Der Terroranschlag widerspreche den palästinensischen Interessen und der strategischen Vision der PA.

Die US-Regierung hatte ebenfalls am Dienstag eine Erklärung veröffentlicht und die Tat verurteilt. In der Stellungnahme heißt es unter anderem: „Am Vorabend der Wiederaufnahme der direkten Verhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern macht diese brutale Attacke deutlich, wie weit die Feinde des Friedens mit ihren Versuchen gehen, den Prozess zu blockieren.“

Westerwelle ruft zu besonnener Reaktion auf

Bundesaußenminister Guido Westerwelle verurteilte am Mittwoch in Berlin das Attentat „auf das Schärfste“. „Einziges Ziel dieses Anschlags ist es, den geplanten Beginn direkter Verhandlungen zu blockieren. Ich hoffe, dass alle Seiten die Kraft zu einer besonnenen Reaktion finden und sich nicht vom Weg der Verhandlungen und des Friedens abbringen lassen“, sagte Westerwelle.

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