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Hamas-Minister kritisiert Tunnel-Schließungen

RAFAH (inn) – „Ägyptens Kampf gegen die Schmuggel-Tunnel an der Grenze zum Gazastreifen wird erst Erfolg haben, wenn es eine Alternative zum Import von Waren gibt.“ Das erklärte der Wirtschaftsminister der Hamas-Regierung, Ala‘a Rafati, am Mittwoch.
Für den Warenfluss: Ein Schmuggeltunnel in den Gazastreifen.

Anfang Februar haben ägyptische Behörden damit begonnen, die Tunnel zwischen Ägypten und dem Gazastreifen zu fluten und zu schließen (Israelnetz berichtete). Es sei nicht das erste Mal, dass Ägypten gegen die unterirdischen Gänge vorgehe, aber bisher sei kein Versuch, den Schmuggel zu stoppen, erfolgreich gewesen, sagte Rafati gegenüber der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma‘an“. Trotz der Flutungen der Tunnel würden weiterhin alle Güter, einschließlich Kraftstoff, in den Gazastreifen gelangen.
Seine Regierung in Gaza habe die Behörden in Kairo mehrmals aufgefordert, einen offiziellen Handelsweg einzurichten, eine zollfreie Zone eingeschlossen, so der Minister weiter. Er betonte: „Wir sind daran interessiert, alle Waren über den Rafah-Grenzübergang einzuführen.“
Die Palästinenser im Gazastreifen fühlen sich von der ägyptischen Regierung im Stich gelassen. Ein Tunnel-Besitzer, der in dem Bericht nur beim Vornamen Ajed genannt wird, sagte dazu laut „Ma‘an“: „Die ägyptischen Maßnahmen gegen die Tunnel haben sich seit der Wahl von (Präsident Mohammed, d. Red.) Mursi verschlimmert. Unsere Hamas-Brüder haben geglaubt, er würde Gaza öffnen. Ich denke, sie lagen falsch.“ Der Palästinenser schätzt, dass seit einem Anschlag auf der Sinai-Halbinsel im August 2012 zwischen 150 und 200 Schmuggeltunnel geschlossen wurden. Er fügte an: „Das ist die Mursi-Ära.“
Ägypten geht gegen die Tunnel vor, seit im vergangenen August im Sinai 16 ägyptische Soldaten bei einem Angriff nahe der Grenze zum Gazastreifen umgekommen sind. Die Angreifer sollen zum Teil durch die Schmuggeltunnel gekommen sein, sagen offizielle Vertreter in Kairo.

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