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Hamas: Keine Anerkennung Israels

RAMALLAH (inn) – Die Hamas hält am „heiligen Krieg“ gegen Israel fest. Das betonte Hamas-Führer Chaled Masch‘al am Mittwoch in einer ersten Stellungnahme nach dem Einheits-Abkommen seiner radikal-islamischen Organisation mit der Fatah-Partei.
Will den "heiligen Krieg" gegen Israel fortführen: Chaled Masch'al

„Unsere Wege sind Widerstand und das Gewehr, und unsere Wahl ist der Dschihad“, sagte Masch‘al laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“. Damit widersprach der Leiter des politischen Büros der Hamas einer Versicherung des Fatah-Politikers Dschibril Radschub. Dieser hatte nach dem Abkommen betont, die Vereinbarung sei mit den Vorgaben des Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Mahmud Abbas, zustande gekommen. Dazu gehöre der Einsatz für eine Zwei-Staaten-Lösung und damit die Anerkennung des Staates Israel (Israelnetz berichtete).
Masch‘al, der zur Zeit in Katar lebt, äußerte sich am Mittwoch per Telefonübertragung vor Hunderten Palästinensern, die anlässlich der Beisetzung der Hamas-Terroristen Adel und Imad Awadallah in Ramallah zusammengekommen waren. Mehr als 16 Jahre, nachdem die Männer von israelischen Soldaten in Hebron erschossen worden waren, hat Israel ihre sterblichen Überreste an die PA übergeben. Die Hamas beschuldigt die Fatah, bei dem Tod der Brüder ihre Hände mit im Spiel gehabt zu haben.

Keine Anerkennung von Israels Existenzrecht

Masch‘al betonte in seiner Ansprache, angesichts des Scheiterns der Friedensgespräche müssten die Palästinenser eine gemeinsame politische Entscheidung treffen und eine gemeinsame Strategie entwickeln. Diese sollte zur „Befreiung unseres Landes und unserer heiligen Stätten sowie zur Rückkehr der palästinensischen Flüchtlinge in ihre Häuser“ führen. Weiter sagte er, die Hamas befürworte zwar politische Aktionen gegen Israel in der internationalen Arena, es gebe aber „keine Vergangenheit oder Zukunft ohne Dschihad und Widerstand“.
Auch der Hamas-Führer Mahmud al- Sahar betonte, die Einigung mit der Fatah bedeute keine Veränderung der Position seiner Partei gegenüber Israel. Die Hamas erkenne auch weiterhin Israels Existenzrecht nicht an.
Bei der Beisetzung der beiden Brüder in Ramallah kamen über 1.000 Anhänger der Hamas zusammen. Der Tageszeitung „Yediot Aharonot“ zufolge war es eine der größten Versammlungen der Hamas im von der Fatah dominierten Westjordanland seit der Spaltung der Palästinenser im Jahr 2007. Safi Kaba‘ah, einer der Führer der Hamas im Westjordanland, sagte gegenüber „Yediot Aharonot“, die Hamas habe nie aufgehört, in diesem Gebiet zu existieren, trotz der Schläge, die ihr von Israel zugefügt wurden, und trotz der Verfolgung durch die palästinensischen Sicherheitskräfte. „Die Hamas ist eine Idee, eine Ideologie, die nicht ausgelöscht werden kann.“
Laut Kaba‘ah sei es nicht sicher, ob die palästinensische Vereinbarung über eine Einheitsregierung umgesetzt werden könne: „Israel ist gegen den Einheits-Deal und die PA steht unter massivem Druck, aber das palästinensische Blut ist eins.“ Eine Koexistenz mit Israel hält der Hamas-Vertreter für möglich: „Wenn Israel dem palästinensischen Volk seine Rechte zugesteht, dann kann es eine Art Koexistenz geben.“

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