NABLUS (inn) – Die radikal-islamische Hamas hat in zwei der größten Städte des Westjordanlandes die Kommunalwahlen gewonnen. In Nablus erhielt die Gruppe laut dem vorläufigen Ergebnis 73 Prozent der Stimmen.
In Nablus, der größten Stadt des Westjordanlandes, errang die Hamas den Sieg in 11 von 13 Wahlbezirken. Damit bekommt die Gruppe 13 von 15 Sitzen im Rat. Die restlichen beiden Sitze gehen an eine Koalition aus der Fatah-Partei und unabhängigen Kandidaten, berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“. Die Fatah erhielt lediglich 13 Prozent der Stimmen.
Die endgültigen Ergebnisse werden am Sonntag erwartet.
In Dschenin gewann die Hamas acht Sitze. Eine Koalition aus der Fatah und der „Volksfront für die Befreiung Palästinas“ (PFLP) erhielt sieben Sitze.
In Ramallah zeigten die bisherigen Auszählungen einen Sieg der PFLP. Sie erhält demnach sechs Sitze. Die Fatah, die in drei verschiedenen Listen in der Stadt angetreten war, bekam 40 Prozent und damit ebenfalls sechs Sitze. Drei Sitze gehen an die Hamas, die sich die Zerstörung Israels zum Ziel gesetzt hat.
Schimschon Arbel, ehemaliger israelischer Militär-Gouverneur in Nablus, zeigte sich wenig überrascht über den Sieg der Hamas. Denn diese Gruppe habe viel für die Infrastruktur der Gegend getan, so Arbel, etwa für Schulen und medizinische Behandlung. Die Fatah hingegen gelte als korrupt und unfähig.
Am 25. Januar sollen die palästinensischen Parlamentswahlen stattfinden.