"Präsident Arafat hat die Hamas angewiesen, zahlreiche militärische Operationen im Herzen des jüdischen Staates durchzuführen, nachdem er das Gefühl hatte, die Verhandlungen damals mit der israelischen Regierung sind gescheitert", sagte Al-Sahar laut einem Bericht der Tageszeitung "Jerusalem Post".
Der Hamas-Führer gab nicht bekannt, wann und wie Arafat diese Anweisungen an die radikal-islamische Organisation erteilte. In dem Bericht wird davon ausgegangen, dass es sich um das Scheitern der Friedensverhandlungen von Camp David im Jahr 2000 handelte.
Dem Bericht zufolge ist es das erste Mal, dass ein hochrangiger Hamas-Führer offiziell mitteilt, dass einige der zahlreichen Hamas-Attentate während der sogenannten zweiten "Intifada" auf Anweisung des Friedensnobelpreisträgers Arafat erfolgten. Bislang hätten Zeugen nur bestätigt, dass Arafat seine eigene Fatah-Partei mit Terroranschlägen beauftragt hatte.
Al-Sahar nährte in seiner Rede das Gerücht, dass Arafat nicht an einer Krankheit starb, sondern einem Mordkomplott zum Opfer fiel. Laut Al-Sahar sei Arafats Entscheidung, mit Israel zu verhandeln, einer der Faktoren gewesen, die zu seiner "Ermordung" führten. Er drängte den palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas zum sofortigen Abbruch der Gespräche mit Israel.
Bei den Verhandlungen in Camp David hatte der damalige israelische Premierminister Ehud Barak den Palästinensern rund 97 Prozent des biblischen Judäa und Samaria, einschließlich eines Teils Jerusalems, und die Oberhoheit über den Tempelberg, angeboten. Arafat hatte abgelehnt.