BEIRUT / GAZA (inn) – Ein hochrangiger Hamas-Führer ist am Dienstag im Libanon bei einer Explosion ums Leben gekommen. Saleh al-Aruri war stellvertretender Leiter des Politbüros der Terrorgruppe und koordinierte die militärischen Aktivitäten im Westjordanland. Die staatliche „Nationale Nachrichtenagentur“ berichtet, er sei durch eine israelische Drohne getötet worden. Israelische Offizielle wollten dies auf Anfrage der Onlinezeitung „Times of Israel“ nicht kommentieren.
Nach Angaben der Hamas handelte es sich um einen Präzisionsangriff auf eine Wohnung in einem mehrstöckigen Gebäude in der Hauptstadt Beirut. Dabei habe es insgesamt sieben Tote gegeben. Die Wohnung galt als Büro der Terrorgruppe.
Neben Al-Aruri starben laut Hamas die Militärkommandeure Samir Findi und Asam al-Aqraa. Hinzu kämen Mahmud Schahin, Muhammad Baschascha, Muhammad al-Rajes und Ahmad Hammud.
Findi diente als Koordinator der militärischen Hamas-Aktivitäten im Libanon und als Kontaktmann mit Huthi-Terroristen im Jemen. Al-Aqraa organisierte vom Ausland aus Aktivitäten der Terrorgruppe im Westjordanland.
Hamas: „Mordanschläge brechen unseren Willen nicht“
Die Terrorgruppe ließ als Reaktion auf die Explosion verlauten: „Die feigen Mordanschläge, die von der zionistischen Besatzung gegen die Führer und Symbole unseres palästinensischen Volkes innerhalb und außerhalb Palästinas verübt werden, werden es nicht schaffen, den Willen und die Standhaftigkeit unseres Volkes zu brechen oder die Fortsetzung seines tapferen Widerstandes zu untergraben.“
Der Hamas-Vertreter Isat al-Rischq fügte an, der Angriff zeige einmal mehr das „jämmerliche Scheitern“ des Feindes beim Versuch, eines seiner „aggressiven Ziele im Gazastreifen“ zu erreichen.
Die tödliche Explosion ereignete sich in einem Viertel von Beirut, das eine Hochburg der vom Iran gesteuerten Hisbollah-Miliz ist. Al-Aruri galt als enger Vertrauter von deren Führer, Scheich Hassan Nasrallah. Angeblich war für Mittwoch ein Treffen der beiden Topterroristen geplant.
Die Fatah in der palästinensischen Autonomiestadt Ramallah reagierte auf den Angriff: Sie rief am Mittwoch einen Generalstreik aus.
Mehrmals in Israel inhaftiert
Al-Aruri gehörte zu den Gründern des militärischen Hamas-Flügels. Der 57-Jährige war mehrmals in Israel inhaftiert. 2010 kam er im Vorfeld von Verhandlungen über einen Austausch von Häftlingen gegen den entführten Soldaten Gilad Schalit frei – und wirkte danach selbst an den Gesprächen mit. Letztlich wurden für Schalit 1.027 Hamas-Terroristen aus israelischen Gefängnissen freigelassen.
Israelische Geheimdienstler sehen Al-Aruri als Drahtzieher der Entführung und Ermordung der drei Talmudschüler Gil-Ad Scha’ar, Ejal Jifrach und Naftali Fraenkel im Juni 2014. Der Hamas-Führer hat sich dazu bekannt. Der Terroranschlag führte zur Militäroperation „Starker Fels“ im Gazastreifen.
Al-Aruri lebte vorübergehend in Istanbul und in Syrien, dann zog er nach Beirut. Von dort aus leitete er Hamas-Aktivitäten in Westjordanland und sorgte für den Transfer von Geldern, die für Anschläge verwendet wurden. Im Libanon soll er eine Hamas-Gruppe in palästinensischen Flüchtlingslagern aufgebaut haben.
Nach Massaker: Al-Aruri hiel Bodenoffensive für „bestes Szenario“
Am 7. Oktober war Al-Aruri in einem Video zu sehen, das ihn mit dem Leiter des Politbüros, Ismail Hanije, und anderen Mitgliedern der Hamas zeigte. Sie feierten das Massaker, das die Terrorgruppe in Südisrael verübt hatte. Offensichtlich befanden sie sich in Katar.
Einen Tag später sprach Al-Aruri in einem Interview des katarischen Senders „Al-Dschasira“ von einem „offenen Kampf“ für die „Befreiung“ der Palästinenser und ihrer heiligen Stätten. Der Angriff sei eine Reaktion auf die „Entweihung“ des Al-Aqsa-Geländes durch jüdische Beter während des Laubhüttenfestes Sukkot.
Israel habe geplant, nach dem Fest eine „neue Realität“ auf dem Tempelberg einzuführen, ergänzte der Hamas-Führer. Was er damit konkret meinte, erläuterte er nicht. Eine israelische Bodenoffensive bezeichnete er am Tag nach dem Gemetzel als das „beste Szenario“ für die Hamas.
Weiter sagte Al-Aruri in dem Interview: „Wir sind nicht nur für ein paar Stunden in diesen Kampf eingetreten. Wir sind darin eingetreten im Bewusstsein, dass es Folgen geben wird und wir keine Wahl haben, als ihn zu kämpfen, um unsere hohen Ziele zu erreichen.“ Im November war er an Verhandlungen um eine Freilassung von Geiseln beteiligt.
Netanjahu im November: Hamas-Führer im Visier des Mossad
Zwar äußert sich Israel nicht offiziell zu der Explosion in Beirut. Doch der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu (Likud) sagte auf einer Pressekonferenz am 22. November, er habe den Auslandsgeheimdienst Mossad angewiesen, die Hamas-Führer ins Visier zu nehmen, „wo immer sie sind“.
Verteidigungsminister Joav Gallant (Likud) erklärte auf der Pressekonferenz, alle Hamas-Führer seien so gut wie tot. „Der Kampf ist weltweit: Von Bewaffneten auf dem Feld bis zu denjenigen, die Luxusjets genießen, während ihre Gesandten gegen Frauen und Kinder agieren – sie sind dem Tode geweiht.“ Ende Oktober zerstörte die Armee Al-Aruris Haus im Westjordanland.
Indes bemüht sich die libanesische Regierung offenbar darum, eine militärische Reaktion der Hisbollah zu verhindern. Außenminister Abdallah Bu Habib sagte dem britischen Sender „BBC Radio 4“, sie sei im Gespräch mit der Hisbollah, damit diese nicht selbst reagiere. „Wir fordern sie nicht auf, wir führen diesbezüglich einen Dialog mit ihnen.“
Der Minister fügte an: „Wir sind sehr besorgt. Die Libanesen und selbst die Hisbollah wollen nicht in einen regionalen Krieg hineingezogen werden.“ Den Westen rief er auf, Druck auf Israel auszuüben, damit es „all seine Gewalt und all seine Aktionen beendet – nicht nur im Libanon, nicht nur in Beirut, sondern auch in Gaza“.
Die USA indes hatten ein Kopfgeld auf Al-Aruri ausgesetzt. Die Regierung bot bis zu 5 Millionen US-Dollar für Informationen über den Terrorführer.
Gazastreifen: Kleinere Einsätze im Norden, intensive Kämpfe im Süden
Im Gazastreifen setzt die israelische Armee ihre Offensive derweil fort. Verteidigungsminister Gallant sagte am Dienstag, im Norden der Küstenenklave seien zwölf Hamas-Bataillons zerstört worden. Von ursprünglich 15.000 bis 18.000 Terroristen hielten sich noch ein paar Tausend in dem Gebiet auf. „Eine große Zahl von ihnen wurde ausgelöscht, andere flohen in den Süden.“ Im Norden werde die Armee weiter kleinere Operationen durchführen, um die letzten Hamas-Verantwortlichen auszumerzen.
Anders sei die Lage im Süden des Gazastreifens, führte Gallant weiter aus. Die dortigen Kämpfe würden mit hoher Intensität weitergeführt. Sie konzentrierten sich auf Tunnelstrukturen im Raum Chan Junis, wo sich Hamas-Vertreter in großer Tiefe versteckten.
Am Dienstag starb ein 21-jähriger Soldat bei Kämpfen im Norden. Damit sind seit Beginn der Bodenoffensive Ende Oktober 175 Armeeangehörige im Gazastreifen gefallen.
Nach israelischer Einschätzung befinden sich noch 129 am 7. Oktober verschleppte Geiseln in der Gewalt der Terroristen. Vermutlich sind nicht alle am Leben. Drei weitere Personen gelten als vermisst.
Laut der Hamas wurden seit Kriegsbeginn mehr als 22.000 Menschen im Gazastreifen getötet, die meisten seien Zivilisten. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Israel vermutet, dass unter den Toten 8.500 Hamas-Terroristen sind – und eine unbekannte Zahl Zivilisten, die von fehlgegangenen palästinensischen Raketen getroffen wurden.
Raketen in Wohnhaus und Schule versteckt
Aus der Armee hieß es weiter, im Gaza-Stadt hätten Soldaten unlängst eine Hamas-Hochburg durchsucht, den sogenannten „östlichen Außenposten“. Er bestehe aus 37 Gebäuden „im Herzen der Zivilbevölkerung“, umgeben von Wohnhäusern, einer Schule und einem Krankenhaus. Der Komplex habe als Treffpunkt für Hamas-Funktionäre gedient.
Im Kommandozentrum befindet sich demnach ein 20 Meter tiefer Bunker. In dem unterirdischen Versteck seien Waffen gelagert worden.
Ferner entdeckten Soldaten Armeeangaben zufolge im Wohnhaus einer palästinensischen Familie ein Versteck mit Raketen. Diese hätten 20 Kilometer Reichweite. Auf Raketen sei das Militär auch in einer Schule des UN-Hilfswerkes für Palästina-Flüchtlinge (UNRWA) gestoßen. (eh)
20 Antworten
UNRWA Hamas- Handlanger.
Baerbock/BRD spendet und spendet unsere Steuern.
Ja leider! Diese UNRWA, die exklusiv für sog. Palästinenser arbeitet und auch für Pensionszahlungen und Gehälter zuständig ist, wird auch von Steuerzahlern, die oft Mühe haben mit dem Ende des Monats unterhalten !
In ihrem Bericht ist immer davon die Rede, das sich die Palästinenser von ihren Besatzern Israel befreien wollen. Da stellt sich mir die Frage, warum die Palästinenser sich von einem Land befreien wollen, das schon immer Israel gehört hat, das Gott von Ewigkeit her für Israel verheißen hat. Findet den Fehler!
Es könnte daran liegen, dass die Palästinener an einen anderen Gott glauben. Was Alah sagt interessiert die Juden ja vermutlich auch nicht.
Warum sollen wir Juden an einen Allah glauben? Der Hamas Führer hat es doch lt. Islam jetzt gut mit seinen Jungfrauen im Himmel.
Sollen wir so einen Mist glauben, Udo?
Übrigens saß dieser Verbrecher vor Tagen mit den Mullahs und Hanije zusammen.
Hanije sollte sich nicht so weit von seinem Luxus Domizil Katar entfernen….🤑😱😱🤑
„Warum sollen wir Juden an einen Allah glauben?“
Und warum sollte es die Palästinenser interessieren, was der Gott der Juden den Juden „versprochen“ hat?
Pals interessiert selten etwas, es sei denn sie profitieren davon. Wobei es gibt 100 000 Pals, die gerne in IL arbeiteten.
Wünschenswert wäre, wenn sich alle Israelhasser mal raushalten würden.
Z.B. Südafrika. Waren Sie in Kapstadt?
Da prallt Reichtum auf Elend. Solche, mit zig Goldringen sprechen über Apartheit. Sorry, vom Thema ab.
Die BRD mit EU ist unglaubwürdig gegenüber IL. Teils Kirchen auch.
Wahre Christen nicht.
Keiner verprellt es sich mit Katar, Saudis, auch Iran.
Israel muss weg! Und Ja, der EWIGE gab uns diesen Landstrich. Alles wäre im Frieden, wenn von außen nicht befeuert würde und die Hilfsgelder für Pals von Abbas nicht unterschlagen würden, wie bereits bei Arafat.
Keine Hass Schulbücher der UNRWA.
Solchen liegt nichts am Volk. An Geld und Macht. Wie Hamas.
Fazit: Mit manchen Arabern stimmt etwas in der Psyche nicht. Wie kann man als Asylant aus Syrien, Irak Afghanistan usw., auf Strassen rumlaufen und Tod den Juden rufen?
Angebracht wäre: Tod Assad, IS, Taliban usw.
Wie verblödet ist teils die Menschheit?
Ihre Antwort an Michael Heilmann zeugt nur von geschichtlichen Unwissen. Mal ganz von der biblischen Sicht abgesehen. Auf welches Recht beziehen sich dann die Palästinenser mit ihrem „judenreinen Großpalästina“?
Das nennt man „Totschlagsargument“.
Denn was sollen die denken, die nicht an einen Gott der Juden glauben.?
Ist ja noch erlaubt.
Zumal der Gott der Christen schon ganz andere Vorstellungen der Landnahme hat als jener der Juden.
Seltsamer Kommentar. Der G`TT der Christen? Wer soll das denn sein? Christen haben den gleichen EWIGEN wie wir. Ausnahme ist, dass wir nach dem AT leben.
Manche haben wirklich keine Ahnung und schreiben ……
Solche Kommentare führen zu Hass auf Juden. Mal darüber nachgedacht? Im Übrigen, es ist mir völlig egal, ob Menschen glauben oder säkular sind, solange sie die Wahrheit sagen, wobei Wahrheit ein großer Begriff ist, den jeder nach seiner Facon auslegt und nicht hinterfragt.
Vielleicht sollten Sie sich nicht zur Expertise über das Christentum aufschwingen. Sie scheinen da eher etwas unberührt an die Thematik heranzugehen.
Ich weiss nicht, wenn sie mit „Wir“ meinen. Mir sind viele Juden bekannt, die nicht im geringsten den Wunsch haben, nach dem AT zu leben. Die leben übrigens in Israel, nicht in der Nähe von Mainz… .
Deswegen gebe ich den Vorwurf der Ahnungslosigkeit mit freundlichen Grüssen gen Norden retoure.
@ AIc alias M.
Sie leben nach dem AT?
Im AT lese ich das Gesetz in den 5Büchern Mose, halten alle „Juden“ diese 613 Gebote Gottes?
Auch ich als Christin, treffender gesagt als Nachfolgerin Yeshuas, kann die Gebote Gottes, nicht einmal DIE 10, halten, da selbst ein Gedanke schon als Übertretung gilt.
Yeshua, Jesus, errettet jeden Menschen vor der ewigen Verlorenheit, der ewigen Existenz in Gottesferne. Jeden, welcher Sein Opfer anerkennt.
Würden Sie und Ihr Volk, ich verwende Ihre eigene, immer wiederkehrende Wortwahl, nach dem AT leben, müssten Sie die von Gott selbst eingesetzten Opfer im Tempel bringen um von der Sünde gereinigt zu werden.
Yeshua ist das Passahlamm, Sein Blut rettete die Menschheit.
Israel wird für immer bestehen, denn das Land gehört Gott, nicht den Juden.
Sein erwähltes Volk wurde zum Verwalter, zu SEINER Ehre, zur Ehre Gottes eingesetzt.
Das ist nicht nur den Muslimen und Andersgläubigen bzw. Atheisten nicht klar, sondern leider auch vielen Christen nicht.
Auch den meisten Juden nicht, nicht einmal allen Messianischen.
Gott wird dafür sorgen, dass die Menschheit erkennt, dass ER allein der Souverän ist.
Das geht nur auf übernatürliche Weise, kein Nobelpreisträger wird eine „Erklärung“ dazu finden.
Dass die Araber und die Völker der Welt die Bibel, das WORT GOTTES, nicht als Grundbuch akzeptieren ist aus menschlicher Sicht verständlich.
GOTT allein kann die Augen der derzeit noch Blinden öffnen.
Mein Herzensanliegen ist:
BITTE studiert das Alte UND das Neue Testament, es sind nicht zwei getrennte Schriften.
Es ist DAS WORT GOTTES!
One.
@Am Israel chai
…..Solche Kommentare führen zu Hass auf Juden. Mal darüber nachgedacht? Im Übrigen, es ist mir völlig egal, ob Menschen glauben oder säkular sind, solange sie die Wahrheit sagen….
Einige Ihrer Kommentare führen zu Hass auf Palästinenser.Sie Schrecken nicht mal vor Lügen zurück. Schon mal darüber nachgedacht?
Der Gott der Christen ist derselbe wie der Gott der Juden. Das Christentum ist aus dem Judentum hervor gegangen. Wußten Sie das nicht? Jesus war Jude. Wußten Sie das nicht?
‚Hamas-Führer Al-Aruri bei Explosion in Beirut getötet‘. Sollen wir uns freuen? Ja. ‚Die Fatah rief am Mittwoch einen Generalstreik aus.‘ Das sind die moderaten Palästinenser mit denen Israel verhandeln muss.
Sehr geehrter Herr Nola,
ich bin zwar kein Freund der Hamas, aber trotz allem kann ich über den Tod von Al- Aruri keine Freude empfinden, den Gottes Wort sagt uns Liebe deine Feinde. Und wir sollten Gott die Rache überlassen und uns nicht selbst Rächen.
Ich würde mich mehr freuen, wenn die Geiseln frei wären. Das ist mein einziger Kummer. Ich wünsche Israel einen baldigen Sieg, eine Position der Stärke für Friedensverhandlungen, vor allem dass ISRAEL sich selbst vertraut und einem gütigen und Israel liebenden Gott. Gott ist eigentlich ein Menschenfreund, die Liebe und Barmherzigkeit ist immer größer als das Gericht. Er ist aber auch ein gerechter Gott und das erklärt Fluchpsalmen – ein Teil der Menschen provoziert nichts anderes. Die Bewahrungs- und Segenpsalmen sind in der Mehrheit, jedoch die Fluchpsalmen erklären, warum wir Christen das Wort Ehrfurcht kennen! AM ISRAEL CHAI
Der Gott Israels lacht ihrer!
Wie schon gesagt: nur ein toter Terrorist ist ein guter Terrorist.
Zu bemerken wäre, dass Al-Aruri kein Märtyrer geworden ist, er fiel nicht in einem Kampf ! Die Erklärungen mit der Märtyrergloria ist falsch. Genau wie bei Soleimani im Iran. Wunschdenken und Tatsachen sollten auseinandergehalten werden ! Beide hats bei einer Explosion erwischt, beide haben in dem Moment nicht gekämpft !