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„Hamas exekutierte Tunnelgräber aus Furcht vor Kollaborateuren“

GAZA (inn) – Die Hamas hat offenbar zahlreiche Tunnelgräber hingerichtet, die sie der Zusammenarbeit mit Israel verdächtigte. Dies berichtet eine israelische Nachrichtenseite unter Berufung auf einen Kollaborateur aus dem Gazastreifen.
Mancher Palästinenser hat seine Arbeit an einem Tunnel der Hamas im Gazastreifen mit dem Leben bezahlt.

Immer wieder hätten Hamas-Kämpfer Leibesvisitationen an den Bauarbeitern durchgeführt, sagte der ehemalige Tunnelgräber. Sie hätten nach Aufnahmegeräten und Kameras gesucht. Denn die Organisation habe befürchtet, dass Informationen über die genaue Lage der unterirdischen Gänge an israelische Geheimdienstler durchsickerten.
„Sie wussten, dass Israel sie die ganze Zeit verfolgt und wollten kein Risiko eingehen“, zitiert die Webseite „Mako“ den Kollaborateur, der sich mittlerweile in Israel aufhält. „Man drehte ihnen die Kleider um, um zu sehen, dass sie keine Aufnahmen machen oder die Umgebung der Grabungsorte fotografieren. Die Leute, die sich mit ihnen trafen, waren maskiert, keiner kannte sie unter ihrem wirklichen Namen, alles lief über Codes und Vornamen. Sie wollten nicht Gefahr laufen, dass jemand von den Ausgräbern ein Kollaborateur mit Israel ist.“

„Sie waren sehr grausam“

Ein Vertreter in Gaza, der nach Angaben von „Mako“ mit den Vorgängen um die Tunnel vertraut ist, teilte mit: „Sie nahmen die Ausgräber, etwa 100 Leute, in Lieferwagen mit, mit völlig verbundenen Augen, damit sie nicht wussten, wo sich die Tunnel befanden. Am Ende der Arbeit verband man ihnen wieder die Augen und brachte sie nach Hause zurück. Sie fürchteten, dass vielleicht jemand von ihnen mit Israel kollaboriert.“
Dem Bericht zufolge pflegte die Hamas mit ihrem militärischen Flügel und ihren Kommandoeinheiten die Gegend um die Tunnel gegen unbefugte Besucher abzusichern. Alles sei vollkommen heimlich abgelaufen. Die Ausgräber hätten acht bis zwölf Stunden am Tag mit Pausen gearbeitet. Dafür hätten sie 150 bis 300 Dollar pro Monat erhalten.
Der Vertreter in Gaza sagte: „Wer verdächtigt wurde, dass er möglicherweise Informationen über die Tunnel an Israel weitergeben könnte, wurde durch den militärischen Arm hingerichtet. Sie waren sehr grausam.“ Teilweise habe sich der bewaffnete Hamas-Flügel lediglich auf Gerüchte gestützt. Über die Zahl der Hingerichteten macht der Artikel keine genauen Angaben, die Rede ist von „Dutzenden“.
Im Jahr 2012 befasste sich das „Journal of Palestine Studies“ mit den unterirdischen Gängen im Gazastreifen. Demnach waren bis dahin 160 palästinensische Kinder während Arbeiten am Tunnelsystem getötet worden.
Gemäß der Online-Zeitung „Times of Israel“ verlaufen die meisten Tunnel zwischen 18 und 25 Metern unter der Erdoberfläche. Einer der entdeckten Gänge lag sogar 35 Meter tief. „Das ist wie ein zehnstöckiges unterirdisches Gebäude“, kommentierte ein Experte die Nachricht.

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