Hamas boykottiert Wahl an Universität im Westjordanland

NABLUS (inn) - Die Hamas beteiligt sich nicht an den Studentenwahlen an der An-Nadschah-Universität in der palästinensischen Autonomiestadt Nablus. Sie begründete ihren Boykott am Dienstag unter anderem mit dem Vorwurf, das Wahlvorbereitungskomitee sei parteiisch. Die Wahlen sollen in einer Woche stattfinden.

Der Islamische Studentenblock, der sich an die Hamas hält, teilte als weiteren Grund mit, die Sicherheitskräfte im Westjordanland hätten Hamas-Aktivisten festgenommen. Die Sicherheitskräfte gehören der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) an, die von der gegnerischen Fatah dominiert wird.

Fatah: „Hamas hat Angst vor Niederlage“

Aus der Studentengruppe, welche die Fatah repräsentiert, hieß es jedoch, die Hamas befürchte eine Wahlniederlage. „Nach einer Einschätzung der Lage hat die Hamas beschlossen, ihre Teilnahme zurückzuziehen, weil sie herausfand, dass sie mehr Sitze verlieren wird als letztes Jahr“, sagte der Vorsitzende des Fatah-Studentenblockes, Saddam Omar, gegenüber der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma´an“. An der Amerikanischen Universität in Dschenin habe die Hamas denselben Schritt gemacht. Hingegen werde sie an der Birseit-Universität nahe Ramallah kandidieren, weil sie sich Chancen auf einen Erfolg ausrechne.

Im Jahr 2005 hatte die Hamas die Wahlen an der An-Nadschah-Universität gewonnen. Ein Jahr später erhielt sie gleich viele Stimmen wie die Fatah. 2007 wurden die Wahlen von gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern der beiden Gruppierungen überschattet, die sich vor allem im Gazastreifen, aber auch im Westjordanland zutrugen. Die Hamas erlitt an der Hochschule in Nablus Einbußen.

An-Nadschah ist eine der größten palästinensischen Universitäten. Sie hat ungefähr 18.000 Studenten.

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