Nach dem Treffer in Aschkelon wurden insgesamt 69 Personen im Krankenhaus behandelt. Von ihnen hatten 41 einen Schock erlitten. Palästinenser schossen über Nacht auch Raketen auf den Raum Tel Aviv und auf Gemeinden im Grenzgebiet zum Gazastreifen ab. Der militärische Arm der Hamas gab laut der israelischen Tageszeitung „Yediot Aharonot“ bekannt, die Gruppe habe „R160-Raketen auf Haifa und vier M75-Raketen auf Tel Aviv abgefeuert“. Dies sei eine Reaktion auf den Beschuss mehrstöckiger Gebäude in Gaza.
Am Dienstagnachmittag traf eine Rakete das Spielgelände eines Kindergartens in der Küstenstadt Aschdod. Dabei entstand Sachschaden, verletzt wurde niemand. Von Mitternacht bis zum frühen Nachmittag wurden am Dienstag etwa 70 Raketen auf Israel abgefeuert. Zwei von ihnen landeten im Gazastreifen, sechs weitere fing das Abwehrsystem „Eisenkuppel“ ab.
Seit Samstag fliegt die Luftwaffe auch Angriffe auf Hochhäuser im Gazastreifen, um den Druck auf die Hamas zu erhöhen. In der Nacht zum Dienstag bombardierte sie Armeeangaben zufolge 15 Terrorziele. Bis zum frühen Nachmittag starben sechs Palästinenser durch israelische Angriffe. Unter anderem beschoss das Militär zwei Hochhäuser: den 15-stöckigen Bascha-Turm und den Italienischen Komplex, der in den 1990er-Jahren von einem italienischen Geschäftsmann erbaut wurde. In den Häusern befanden sich zahlreiche Wohnungen und Läden. Die Bewohner hatten vorher die Aufforderung erhalten, die Gebäude zu verlassen.
„Unter den Zielen waren Terrorziele in Gebäuden, die als Kommando- und Kontrollzentralen für die Terror-Organisation Hamas dienten“, hieß es aus der Armee. Teilweise hätten sich Aktivisten der radikal-islamischen Gruppe in den Wohnungen versteckt. Als Angriffsziel diente ferner eine Schule in Gaza, von der aus Palästinenser mehrere Granaten auf Israel abgeschossen hatten. Nach Angaben eines Armeesprechers ging von dem Gebäude auch der Angriff aus, bei dem am Freitag der vierjährige Daniel Tragerman getötet wurde.
Hamas: „Israelische Drohne in unseren Händen“
Am Montag teilte der bewaffnete Arm der Hamas mit, die Organisation habe eine israelische Drohne über dem Gazastreifen abgeschossen und beschlagnahmt. In einem Tweet vom Nachmittag hält ein maskierter Hamas-Kämpfer einen großen Gegenstand in der Hand, der als „zionistisches Fahrzeug“ bezeichnet wird. Das Militär wollte die Äußerung nicht kommentieren, schreibt die Online-Zeitung „Times of Israel“.
