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Haie und Rochen im Mittelmeer bedroht

TEL AVIV (inn) – Etwa 40 Prozent der Hai- und Rochen-Arten im Mittelmeer sind vom Aussterben bedroht. Das gaben Experten auf einer UN-Konferenz zum Thema Artenschutz in Tel Aviv bekannt.
Im Mittelmeer leben mehr als 130 Hai- und Rochen-Arten.
Seit dem 30. August befasst sich in Israel eine Tagung mit dem „Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen“. Die kurz CITES genannte Konvention wird von UNEP, dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen, bereitgestellt. Es ist das erste Mal, dass eine UN-Konferenz dieser Größenordnung in Israel ausgerichtet wird. Mehr als 200 Wissenschaftler aus über 40 Ländern, sowie Vertreter von UN-Behörden und Nichtregierungsorganisationen sind dafür nach Tel Aviv gekommen. Auf dem Programm stehen Themen wie die illegale Tierjagd, insbesondere auf Haie, der Schmuggel und Handel von Elfenbein und Nashorn-Hörnern sowie die Erhaltung gefährdeter Affen- und Papageien-Arten. Wie die Tageszeitung „Ha‘aretz“ meldet, wurde auf der Tagung ein Bericht vorgestellt, laut dem von allen Tierarten im Mittelmeer Haie und Rochen am stärksten gefährdet sind. Jüngsten Schätzungen von Umweltschutzorganisationen zufolge sind 40 Prozent der 132 Hai- und Rochen-Arten vom Aussterben bedroht. Israel und Kroatien seien die einzigen Mittelmeerländer, die sich um den Schutz von Haien bemühen, heißt es weiter.

Handel überwachen

Die Rochen seien besonders aufgrund ihres Fleisches international gefragt. Für die Gefährdung der Haie sei vor allem der Handel mit ihren Flossen verantwortlich. Diese gelten in viel Ländern als Delikatesse. Oftmals gingen Haie als Beifang in die Netze, die Fischer ließen sie dann aber nicht mehr frei. Besonders gefährdet sei der Blauhai. Führender Exporteur von Haiflossen im Mittelmeerraum ist laut dem Bericht Spanien. In dem Dokument wird bemängelt, dass es nahezu keine Überwachung der Hai-Jagd im Mittelmeer gibt. Vor zwei Jahren hat CITES mehrere Hai-Arten auf seine Liste der zu schützenden Tiere gesetzt. Demzufolge durfte der Handel mit ihnen nur noch unter Überwachung erfolgen – vorausgesetzt, die Arten waren nicht vom Aussterben bedroht. Im vergangenen Jahr folgte die weltweite Umsetzung der Regelung. Dazu gehört unter anderem die Kontrolle aller Haiflossen auf dem Flughafen von Hongkong, dem Knotenpunkt für diesen internationalen Handel. Einige Fluggesellschaften haben seitdem den Transport von Haiflossen eingestellt. Mehrere Länder, darunter auch Israel, fordern auf der Konferenz die Überwachung des Handels mit weiteren Hai-Arten, wie dem Blauhai. Die Tagung in Tel Aviv dauert noch bis zum morgigen Donnerstag. Das Artenschutzabkommen CITES wurde von den Vereinten Nationen am 3. März 1973 angesichts eines dramatischen Artenrückgangs durch Wilderei eingerichtet. Es trat für die ersten Mitgliedsländer am 1. Juli 1975 in Kraft. Israel ist der Übereinkunft 1979 beigetreten. Die Regierung wird dort von der „Israelischen Natur- und Parkbehörde“ (INPA) vertreten. (dn)

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