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Haft wegen Informationen an Hisbollah über israelischen Militärchef

PETACH TIKVA (inn) - Das Bezirksgericht Petach Tikva hat am Dienstag einen israelischen Araber zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt, der Informationen über Israels Generalstabschef an die Hisbollah-Miliz weitergegeben hatte. Er hatte einen Familienurlaub in Polen genutzt, um sich mit einem Agenten der schiitischen Miliz zu treffen.

Bei dem Verurteilten handelt es sich um den 23-jährigen Rawi Fuad Sultani. Er muss für fünf Jahre und acht Monate ins Gefängnis, wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet. Sein Vater ist ein bekannter Anwalt in der nordisraelischen Ortschaft Tira.

Sultani trainierte im selben Fitnessstudio wie Generalstabschef Gabi Aschkenasi. Im Jahr 2008 nahm er als Abgesandter der israelisch-arabischen Balad-Partei an einem internationalen Sommerlager in Marokko teil. Dort lernte er Salman Hareb kennen, der sich als Hisbollah-Aktivist vorstellte. Er zeigte den Teilnehmern Filme der Miliz über den Zweiten Libanonkrieg. Sultani erzählte, dass er und Aschkenasi dasselbe Fitnesscenter besuchten. Sie vereinbarten, in Verbindung zu bleiben.

Etwa einen Monat später erhielt Sultani laut Anklageschrift eine E-Mail von Hareb. Sie kommunizierten auch über Facebook. Der Hisbollah-Anhänger regte ein Treffen im Ausland an. Sultani schlug vor, seinen geplanten Familienurlaub in Polen zu nutzen. Wenige Tage vor Abreise teilte Salman Hareb mit, dass er kein Visum erhalte und seinen Bruder Sami nach Polen schicken werde.

Detaillierte Informationen über Aschkenasis Sicherheitsvorkehrungen

Das erste Treffen mit dem Bruder fand am 23. Dezember 2008 statt. Dieser bat Sultani, Informationen über israelische Militärbasen und Figuren des öffentlichen Lebens zu sammeln. Der Israeli gab dem Hisbollah-Aktivisten auch genaue Informationen über den Standort des Sportstudios und Zufahrtsstraßen. Er teilte mit, wie viele Wachleute Aschkenasi begleiteten und welche Waffen dieser mit sich führte. Außerdem gab er weiter, wo genau der Militärchef trainierte, welche Kleidung er trug und auf welchem Wege er zu dem Fitnesscenter gelangte. Aschkenasi nutzt in dem Studio einen separaten Raum, der jedesmal gründlich untersucht wird.

Sultani wurde auch nach ihm bekannten palästinensischen Studenten im Ausland gefragt, die möglicherweise der Hisbollah helfen wollten. Er gab mehrere Kontaktadressen an die Hisbollah weiter. Auch nach seiner Rückkehr nach Israel blieb er mit den beiden Brüdern in Kontakt. Dafür hatte er eine CD mit einem Code für die Verschlüsselung von Botschaften erhalten.

Der Angeklagte wurde im Sommer 2009 festgenommen. Er hat die ihm zur Last gelegten Taten gestanden.

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