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Gül in SZ: „Kein Anlass für Vertrauen in Israels Regierung“

MÜNCHEN (inn) - Trotz der politischen Spannungen sind das türkische und das israelische Volk weiterhin befreundet. Diese Ansicht äußerte der türkische Staatspräsident Abdullah Gül in einem Interview, das die "Süddeutsche Zeitung" am heutigen Freitag abgedruckt hat.

"Die Völker sind weiterhin Freunde, das Problem haben wir mit der Regierung Israels", sagte Gül. "Ich glaube, dass die gegenwärtige Regierung in Israel auch eine Last für ihre eigene Bevölkerung ist, denn diese Regierung beweist mit ihrem Verhalten strategische Kurzsichtigkeit. Auch für die Verbündeten Israels ist diese Politik der Regierung mit Kosten verbunden, sie ist eine hohe Last. Man sollte sich nicht wundern, wenn die Partner Israels eines Tages sagen, jetzt reicht es."

Auf die Frage, ob noch eine Chance auf eine Verständigung bestehe, entgegnete der Präsident: "Ich habe kein Vertrauen in diese Regierung. Vier Mal gab es von israelischer Regierungsseite den Wunsch, dass man zusammenkommt. Es gab dann auch Gespräche, Geheimgespräche. Sie haben dann ein Papier erarbeitet, da wurden unsere Forderungen mehr oder weniger erfüllt. So haben wir eingelenkt. Am nächsten Tag aber gab es plötzlich wieder Erklärungen von israelischer Seite, da wurden die Dinge ganz anders dargestellt, nicht so, wie wir sie gemeinsam besprochen hatten. So haben sie sich gefangen nehmen lassen, so haben sie ihre eigene Zukunft gefangen."

Gül kündigte in dem SZ-Interview zudem erneut an, die Türkei werde den palästinensischen Antrag auf UN-Mitgliedschaft unterstützen: "Wir haben ja in der Türkei schon einen palästinensischen Botschafter. Und wir werden auch in den UN Palästina unterstützen. Es wird eine starke Unterstützung geben. Von den 193 UN-Staaten wollen rund 150 das Vorhaben der Palästinenser mittragen. Ist das nicht angemessen?" Die Palästinenser wollen den Antrag am kommenden Freitag bei der UN-Generalversammlung in New York stellen. Der genaue Inhalt des Gesuches ist bislang unbekannt.

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