Grund für die Weigerung zum Verkauf sei die Sorge gewesen, dass die Israelis die Ausrüstung für „innere Unterdrückung“ verwendeten. Außerdem habe Großbritannien befürchtet, die Auslieferung des Materials schade der „regionalen Stabilität“ im Nahen Osten, meldet „Ha‘aretz“. Die israelische Zeitung beruft sich auf einen Bericht der britischen Behörde für Wirtschaft, Innovation und Qualifikation, die für die Überwachung der Sicherheits-Ausfuhren des Landes zuständig ist.
Dem Bericht zufolge hat Großbritannien den Israelis von Januar 2008 bis Dezember 2012 Ausrüstungsgegenstände wie Motoren für Patrouillenschiffe und Flugzeuge verweigert. Zu der Liste gehören außerdem verschiedene Komponenten, etwa für Granaten und Sprengsätze, für Kampfhubschrauber und für Luftwaffen-Navigationssysteme. Auch Software für Kriegsführung und Luftraumnavigation verkaufte Großbritannien nicht, ebenso wie Schutzanzüge, Chemikalien und Sondermetalle.
Auch die Niederlande hätten Israel den Kauf von Militärausrüstung verweigert, berichtet „Ha‘aretz“ weiter: Im Jahr 2010 ging es um Nachtsichtgeräte für Gefängnisaufsicht und Polizei. Ein Jahr davor verwehrte Amsterdam die Auslieferung von Wärmesuchsystemen für Raketen. Die israelische Rüstungsindustrie erhielt nach Anfragen keine Aluminium-Teile für Raketenstart-Systeme, die für den Export nach Aserbaidschan und Ruanda vorgesehen waren.
Dem Bericht der englischen Behörde zufolge wollte Israel im Jahr 2011 die britischen Komponenten an Pakistan liefern, im Jahr 2010 an Ägypten und Marokko. „Ha‘aretz“ zufolge dementiert Pakistan jedoch jeglichen Erwerb von Militär-Komponenten aus Israel. Der Bericht der britischen Behörde entbehre jeder Grundlage.