GOLAN (inn) – Israels größtes Projekt für erneuerbare Energien ist am vergangenen Montag gestartet. Einige Windkraftanlagen des neuen Windparks „Genesis Wind“ in den Golanhöhen sind nun in Betrieb. Dies gab das Energie-Unternehmen „Enlight Renewable Energy“ bekannt.
Wie die israelische Wirtschaftsseite „Globes“ berichtet, umfasst der Windpark ein Investitionsvermögen von rund 325 Millionen Euro. Der Windpark verfügt über insgesamt 39 Windkraftanlagen des Herstellers „General Electric“. Wenn alle Anlagen ausgelastet sind, wird der Park mehr als 200 Megawatt saubere Energie liefern. Dies entspricht dem jährlichen Verbrauch von 70.000 Haushalten. Jedes Jahr sollen 180.000 Tonnen CO₂-Emissionen gespart werden.
„Genesis Wind“ ist seit kurzer Zeit an das nationale Stromnetz angeschlossen. Die ersten Anlagen durchlaufen aktuell einen Testbetrieb. Bis Ende September sollen dann alle Anlagen in den kommerziellen Betrieb gehen.
Die Eigner erhoffen sich nach einem Jahr im vollständigen Betrieb einen Umsatz von rund 50 Millionen Euro – zuzüglich etwa 40 Millionen Euro durch einen Stromvertrag. Enlight hat bei seinem Vorhaben verschiedene Projektpartner an der Seite, darunter acht Ortschaften auf den Golanhöhen, sowie Energiefirmen.
Vögel werden geschützt
Immer wieder gefährden Windkraftanlagen Vogelschwärme. Doch die Israelis haben beim Bau ein fortschrittliches System zum Schutz von Vögeln installiert. Das System wurde von europäischen Unternehmen entwickelt und schon in mehreren Ländern erfolgreich getestet. Der Bau und die Umsetzung des Windparks brachten den lokalen Arbeitsmarkt voran: Binnen drei Jahren fanden Hunderte Israelis einen Arbeitsplatz.
Der Geschäftsführer von Enlight, Gilad Javet, sagte bei der Einweihung: „Die erfolgreiche Inbetriebnahme der ersten Windkraftanlage von Genesis Wind markiert einen bedeutenden Meilenstein auf dem Weg Israels zu erneuerbaren Energien.“ Enlight sieht sich mit dem Start des Projekts als „wichtiger Akteur“ in der israelischen Energiewende. Gemeinsam mit den Partnern wolle das Unternehmen weitere Großprojekte realisieren.
Der Bau und der Start von „Genesis Wind“ ist für die israelische Umweltpolitik von hoher Bedeutung. Denn Israel hinkt seinen Zielen bei erneuerbaren Energien deutlich hinterher. Erst 2022 erreichte der jüdische Staat sein Ziel von 2020 – 10 Prozent des Stroms durch erneuerbare Energien zu produzieren. Bis 2030 liegt das Ziel bei 30 Prozent. Will Israel keine Energieversorgungskrise erleiden, bedarf es weiterer Anstrengungen. (joh)
7 Antworten
Energie kann nicht erneuert werden. Sie kann nur Arbeit leisten, dann ist sie umgewandelt, z.B. in elektrische Energie oder Wärme. Die kann dann nicht wie auch immer erneuert und noch einmal gebraucht werden. Sind in Israel diese nicht zu ändernden Gesetze der Physik unbekannt? (Und ich dachte, da wäre man klüger als in der BuntenRepublik.) Auch auf dem Golan wird das Windgeflügel nicht das Geld einbringen, was für die Her- und Aufstellung ausgegeben wird.
Toll, dass sie so einen großen Windpark in Betrieb nehmen konnten. Glückwunsch
@EssZett: Ja, elektrische Arbeit kann nur von einer Energieform in eine andere umgewandelt werden. Die Speicherung stellt sich weiterhin als Problem da. Wasserkraft ist, wenn das Gefälle (und Wasser) da ist, am effizientesten, was die Menge betrifft.
Du kannst davon ausgehen, dass die Windkraftanlagen über die Laufzeit deutlich mehr Geld einbringen, als was die Her- und Aufstellung hinausgeht.
Alles andere wäre, gelinde gesagt, Schwachsinn. Welcher Bäcker verkauft 20 Jahre Brötchen für 10ct, wenn es ihn 20ct kostet?
Vom Physikunterricht solle jeder wissen, dass Energie nicht erneuerbar ist.
Wer trotzdem von erneuerbarer statt korrekt von vom Wetter abhängiger und damit zufälliger Energie redet, sollte den Ausspruch von Konfuzius zur Kenntnis nehmen:
„Falsche Wörter führen zu falschen Begriffen und falsche Begriffe zu falschen Entscheidungen und Handlungen.“
Es tönt alles so gut und moralisch sauber. Aber wieviel Energie benötigte die Herstellung dieser Kolosse? Wie wurden Sie an Ort und stelle transportiert? Wieviel Ackerland wurden für die Fundamente zubetoniert? Wieviel Fett benötigt die Schmierung der Getriebe in den nächsten 20 Jahren? Wie will man die Vögel schützen? Hoffentlich sind bis in 20 Jahren Endlosungen gefunden für die Wiederverwertung dieser Kolosse und werden Sie nicht irgendwo als Sondermüll deponiert.
„Die kommunalen Windräder, die meist sehr groß sind, verschlingen durchschnittlich pro Stück Investitionskosten von rund 750.000 EUR bis 950.000 EUR“ meint ein Kostencheck-Experte im Netz.
Ob das Geld dann durch den Energie-Ertrag wieder zurückkommt, ist sehr fraglich. Zur Installation und zum Betrieb gibt es deshalb meist reichlich Subventionen aus der Staatskasse. Wenn diese Zeit dann aber abgelaufen ist (in rund 25 Jahren), lohnt das Geschäft nicht mehr, und ein Rückbau wird erforderlich. Der ist gewiss auch nicht gerade billig, und manchmal ist dann kein Vertragspartner mehr dafür vorhanden. Dann stehen zuletzt – wie z.B. in den USA – tausende Schrott-Mühlen auf massiven Betonsockeln in der Landschaft. – Wie sieht dann der Golan wohl in etwa 30Jahren aus?
Das Ausmaß an primitiven Vorurteilen gegen Windkraft hier ist erschreckend.
Zur Umweltbelastung verschiedener Stromerzeugungsarten gibt es xx- umfangreiche Ökobilanzierungen. So z.B. zuletzt (knapp 400 Seiten) vom Umweltbundesamt. Alle Ökobilanzierungen (!) kommen zum Ergebnis, dass Wind- und Solarenergie sehr deutlich weniger umweltbelastend als alle anderen Stromerzeugungsarten sind.
Es gibt auch keine „Subventionen aus der Staatskasse“ für Windkraftanlagen, weder in Isreal, noch in Deutschland.
Wer sich heute noch gegen Windkraft Nutzung ausspricht , steht leider auf sehr windigen Daten und Meinungen. Vor ca. 3000- Jahren als das Volk Israel aus Ägypten flüchtete und durchs Schilfsmeer flüchtete ließ Gott einen solchen starken Wind wehen der das Wasser zur Seite drängte. Und in der Neuzeit vor ca. 23 Jahren baute Ägypten dort in der Gegend den 1. Windpark mit deutschen Geldern. Aber Zweifler und Kritiker gib es leider immer , manchmal auch nur um behindernd aufzutreten !