Im Judentum sind die Anlässe für Besuche am Friedhof vorgegeben: Am siebten Tag, also nach dem Ende der Schiva, am 30. Tag und ein Jahr nach der Beerdigung. 30 Tage sind seit Juvals Tod vergangen und die Angehörigen finden sich zur Grabsteinlegung zusammen.
Im Hebräischen heißt das „Enthüllung des Grabsteins, Gilui Matzeva“. Sie ist kein Gebot der Tora, doch gibt es unterschiedliche Bräuche. Üblich ist, dass Psalmen gelesen werden und das Kaddisch, das Totengebet, in dem der Name Gottes verherrlicht wird.
Juvals Vater Itai liest die Worte des alten Gebets: „Erhoben und geheiligt werden Sein großer Name in der Welt, die nach seinem Willen von IHM erschaffen wurde … Sein großer Name sei gepriesen von Ewigkeit zu Ewigkeit. Gepriesen und gerühmt, verherrlicht, erhoben, erhöht und gefeiert, hocherhoben und gepriesen sei der Name des Heiligen … Gelobt sei Er, hoch über jedem Lob und Gesang, jeder Verherrlichung und Trostverheißung, die je in der Welt gesprochen wurde. Sprecht: Amen.“ Die Gemeinde antwortet mit „Amen“.
Das Gebet endet mit dem Vers: „Der Frieden schafft in seiner Höhe, er schaffe Frieden über uns und über Israel!“ Diese Worte spricht auch Itai. Die Trauergemeinde antwortet mit „Amen“.
Armeerabbiner lesen Bibelverse
Weil Juval als Soldat gestorben ist, ist die Armee für die Zeremonie zuständig. Ein Militärrabbiner liest Psalmenworte, unter anderem aus Psalm 119. Dieser Psalm hat 176 Verse. Immer acht Verse beginnen mit einem der 22 Buchstaben des hebräischen Alphabets. Der Name Juval enthält die hebräischen Buchstaben J, U, V beziehungsweise B und L. Der Rabbiner liest dementsprechend die Verse 73-80, 41-48, 9-16 sowie 89-96. Alle Verse preisen das Wort Gottes und die Freude über seine Gebote.
Anschließend spricht der Rabbiner der Bataillon 50 – der Einheit, in der Silber diente – das El Male Rachamim: „Gott voller Erbarmen, in den Himmelshöhen trohnend. Es sollen finden die verdiente Ruhestätte unter den Flügeln Deiner Gegenwart, in den Rängen der Heiligen, der Reinen und der Helden strahlend wie der Glanz des Himmels, die Seele des Offiziers der israelischen Armee Kapitän Juval, Sohn von Jael und Itai Silber, der seine Seele gab, um Israel zu verteidigen.“
Weiter betet der Rabbiner: „Wir beten für ihn und seine Seele. Im Garten Eden sei seine Ruhestätte. Herr des Erbarmens, schütze ihn mit deinen Flügeln in Ewigkeit und schließe seine Seele ein in das Band des ewigen Lebens. Er möge wieder erstehen zu seiner Bestimmung am Ende der Tage. Sprecht: Amen.“ Die Gemeinde antwortet mit „Amen“. (mh)