Zweimal im Jahr werden die Zettelchen aus den Zwischenräumen der über 2.000 Jahre alten Mauer entfernt. Dies geschieht vor dem Passahfest im Frühjahr und dem jüdischen Neujahrsfest Rosch HaSchanah. Am vergangenen Montag war es wieder soweit, berichtet die israelische Online-Zeitung „Times of Israel“.
Die Gebetszettel werden mit hölzernen Stöcken entfernt, welche zuvor in ein Ritualbad getaucht wurden. Da es in der jüdischen Religion verboten ist, Schriftstücke zu vernichten, auf denen sich der Name Gottes befindet, werden die Zettel nach ihrer Entfernung ungelesen in verschlossenen Tüten auf dem Ölberg begraben.
Viele Menschen glauben, dass die Klagemauer eine Abkürzung ihrer Gebete zu Gott sei und stecken daher Zettel mit aufgeschriebenen Gebeten in die Ritzen. Wer nicht persönlich vor Ort ist, kann seine Gebete auch per SMS, Postbrief, Fax oder E-Mail zustellen lassen.
Die Klagemauer war die Westmauer des zweiten Tempels. Sie ist die heiligste Stätte des Judentums.