Waze ist ein soziales Netzwerk für Autofahrer. Deren Informationen nutzt der Dienst, um Routenpläne zu erstellen. Die 45 Millionen Mitglieder informieren sich zusätzlich via Smartphone über die Verkehrslage. Google wird diesen Austausch in seinen Kartendienst Maps einbinden. „Die Waze-Gemeinschaft und die engagierten Mitarbeiter haben eine großartige Quelle für zeitnahe Routenkorrekturen und Ergänzungen geschaffen“, schrieb Brian McClendon, der bei Google für Geo-Daten zuständig ist, auf dem offiziellen Blog des Unternehmens. „Wir heißen sie bei Google willkommen und freuen uns darauf, mit ihnen zusammen an unserem Ziel zu arbeiten, eine umfassende und genaue Karte der Welt zu erstellen.“
Eine Kaufsumme nannte McClendon nicht. Der Nachrichtendienst Bloomberg sprach von umgerechnet 827,5 Millionen Euro. Laut McClendon werden die Mitarbeiter in der Entwicklung „zunächst“ in Israel bleiben und eigenständig arbeiten. Auch das Technologie-Unternehmen Apple und das soziale Netzwerk Facebook hatten Interesse an dem 2008 gegründeten Unternehmen. Facebook scheiterte jedoch mit der Forderung, die Mitarbeiter von Waze zum Unternehmenssitz nach Kalifornien zu holen.
Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu gratulierte Noam Bardin, dem Chef von Waze, zum abgeschlossenen Handel. „Sie haben israelische Technologie auf die Weltkarte gesetzt. Sie sorgen außerdem für Staatseinnahmen, was wir in diesen Zeiten begrüßen. Ich warte schon auf Ihre nächste Gründung. Sie haben außergewöhnliche Arbeit geleistet.“