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Giordano kritisiert Journalisten

BERLIN (inn) – Der jüdische Publizist Ralf Giordano hat die Israel-Berichterstattung in den deutschen Medien scharf kritisiert. In der Wochenzeitung „Jüdische Allgemeine“ wendet er sich gegen die „grenzenlos einseitige Schuldzuweisung an Israel“.

Giordano schreibt unter der Überschrift „Einspruch“: „Der geplante Tod von Scheich Jassin und Abdel Asis Rantisi? Europa – deine Heuchler! Warum soll die gezielte Tötung zweier Männer, die unzählige gezielte Morde angeordnet haben, schlimmer sein als diese Morde?“

Es sei widerwärtig, „zu erleben, wie empfindungslos sich weite Kreise über die israelischen Opfer hinwegsetzen – und das ausgerechnet in Deutschland, das ja bekanntlich auf eine lange Tradition als Weltmeister der Selbstbeweinung zurückblicken kann. Wollen ungefährdete Deutsche tatsächlich und allen Ernstes die Israelis besserwisserisch belehren, wie deren Staat und Regierung ihre Bürgerinnen und Bürger vor den Mordanschlägen von Hamas, Dschihad und Hisbolla zu schützen hätten? Herunter vom Hohen Ross!“

Der 81-Jährige kann sich „nur allzu gut vorstellen, was hierzulande los wäre, wenn in den letzten zwei Jahren zwischen Flensburg und München, Köln und Frankfurt an der Oder 3.000 Tote durch Terrorakte zu beklagen wären, darunter 900 durch Selbstmordattentäter. Längst würde Panik und Chaos ausgebrochen sein, und die Rufe nach dem ‚Starken Mann‘ und der Todesstrafe wären immer lauter zu hören. Es ist höchst fraglich, ob die Demokratie Deutschland unter solchen Bedrohungen so stabil bleiben würde, wie die Demokratie Israel nachweisbar geblieben ist.“

Giordano weigert sich, „die Maßnahmen israelischer Regierungen zum Schutze seiner Bürgerinnen und Bürger auf die gleiche Stufe mit den hinterhältigen Anschlägen arabischer Terroristen zu setzen“.

Sein „Einspruch“ schließt mit den Sätzen: „Die stereotype Aufforderung der Linkseuropäer, Israel möge Gewalt nicht mit Gewalt vergelten, zielt, ganz abgesehen von seiner unverschämten Einseitigkeit, auch noch völlig am Charakter des Konfliktes vorbei. Die Israelis könnten sich wie die Engel benehmen – es würde die mörderischen Exekutoren von Hamas, Dschihad und Hisbolla nicht im mindesten beeindrucken. Die wollen keinen Frieden, die wollen Israel von der Landkarte des Nahen Ostens ausradieren. Das ist ihre Losung – die einzige, die sie haben.“

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