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Gilad Schalit wird Sportkolumnist

JERUSALEM (inn) – Nach fünf Jahren Gefangenschaft ruft nun die weite Welt des Sports: Gilad Schalit schreibt zukünftig Sportkolumnen für die israelische Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Damit münzt der 25-Jährige seine Begeisterung für Sport in eine berufliche Tätigkeit um. Der ehemalige Soldat erlangte als Gefangener der Hamas weltweite Bekanntheit.

Für seine neue Tätigkeit kommt Schalit in der Welt herum: Zunächst geht es nach Miami, um am kommenden Sonntag die Finalspiele der amerikanischen Basketball-Meisterschaft (NBA) zu besuchen und Spieler zu treffen, berichtet die Tageszeitung „Jerusalem Post“. Danach reist er nach Kiew zu den Finalspielen der Fußball-Europameisterschaft.
Die Jahre zuvor gestalteten sich für Schalit weniger angenehm: Während seines Wehrdienstes, den er im Juli 2005 antrat, entführte ihn die Terror-Organisation Hamas Ende Juni 2006 in den Gazastreifen. Über fünf Jahre war er ihr Gefangener. Am 18. Oktober 2011 kam er im Austausch für 1.027 Palästinenser frei, die in israelischer Haft saßen.
„Vor ein paar Monaten war er ein Gefangener der Hamas, jetzt besucht er die Finalspiele der NBA“, freut sich Arik Henig. Der in Israel bekannte Sportkolumnist von „Yediot Aharonot“ hat das Engagement Schalits eingefädelt. „Ich glaube nicht, dass es noch jemanden in der Welt gibt, der sowohl die Finalspiele der NBA als auch der Europameisterschaft besucht. Er wird Spieler treffen und es lieben, David Stern (seit 1984 Kommissar der NBA) zu interviewen.“
Schalit und Henig hätten sich vor sechs Monaten getroffen und ihre gemeinsame Begeisterung für Sport entdeckt. „Wir haben viel Zeit zusammen verbracht, zwischen uns gibt es eine besondere Chemie. Ich bin wie sein Mentor. Wir sind sportverrückt, und ich erkannte, dass er ein Genie ist. Er weiß alles, so als ob er nie fünf Jahre lang weg gewesen wäre.“
Henig habe Schalit vorgeschlagen, aus seiner Begeisterung für Sport einen Beruf zu machen, und so sei ihnen die Idee einer Kolumne mit dem Titel „Freies Spiel“ gekommen. Henig zeigte sich zuversichtlich, dass Schalit die neue Herausforderung bestens meistern wird: „Er ist sehr klug und schon jetzt ein guter Schreiber. Er wird großartig sein.“
Die Kolumne erscheint zum ersten Mal an diesem Freitag mit einem Interview zwischen Schalit und Henig. Der Israeli spricht dort auch über seine Zeit in der Gefangenschaft: Fußball sei eine gemeinsame Basis mit den Gefängniswärtern gewesen. Diese hätten ihm erlaubt, Spiele auf dem arabischen Sender „Al Dschasira“ anzusehen.

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