Knapp 9 Prozent der Schüler beklagen sich über Gewalt im Schulbereich. Das sind bei den Grundschülern 26 Prozent und bei den Mittelschülern 27 Prozent weniger als noch im Jahr 2009. Diese Gewalt ist in der Umfrage definiert als unangemessenes Angreifen, Ohrfeigen, Zwicken und Schubsen.
Zudem sehen sich 16 Prozent der Schüler zwischen sieben und elf Jahren als Opfer von sexueller Gewalt. Dazu zählen das Berühren von Geschlechtsteilen ohne Zustimmung, aber auch unangemessene sexuelle Bemerkungen. Unter den Viert- und Fünftklässlern klagten 10 Prozent über sexuelle Gewalt. Damit ist diese Zahl im Vergleich zur 2009er-Umfrage um 29 Prozent gesunken. Das meldet die israelische Tageszeitung "Ha´aretz" unter Berufung auf die Studie.
Gegen "versteifte Disziplin" vorgehen
Die Umfrage wurde unter 25.000 Schülern staatlicher und staatlich-religiöser Schulen durchgeführt. Den Jungen und Mädchen wurde ein Fragebogen mit 100 Fragen zu Gewaltvorfällen etwa in der Schule oder in Schulbussen vorgelegt. Kinder aus einem ultra-orthodoxen Umfeld und aus Sonderschulen nahmen nicht teil.
Unter den Oberstufenschülern sagten 47 Prozent, dass sie bereits Alkohol getrunken haben, darunter auch Wodka und Whiskey. 5 Prozent der älteren Schüler rauchen laut eigenen Angaben Marihuana und 4 Prozent gaben an, Ecstasy oder Amphetamine zu nehmen.
Zu den Ergebnissen der Studie sagte Bildungsminister Gideon Sa´ar (Likud) in einer Pressekonferenz am Dienstag: "Das ist kein Grund zur Siegesfeier, aber die Umfrage zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind."
Er schlug zudem Maßnahmen zur Verbesserung der "versteiften Disziplin und Ordnung" in den Schulen vor und forderte mehr Unterstützung für Lehrer und Schulleiter in der Kampagne gegen Gewalt.
