JERUSALEM (inn) – Zum kleinen jüdischen Feiertag „TU BeAv“, der am Freitag begangen wird, hat das Zentrale Statistikamt eine passende Studie zum Thema Ehe veröffentlicht. „TU BeAv“ beginnt in der Nacht vom 14. auf den 15. Tag des Monats Av und ist vergleichbar mit den Gepflogenheiten des Valentinstags. Er ist kein traditioneller Feiertag, sondern wird als Arbeitstag gehandhabt.
Beim Vergleich der Daten aus den Jahren 1970 und 2014 zeigt sich eine auffallende Verschiebung in der gesellschaftlichen Einstellung junger Menschen. Israelis heiraten demnach heutzutage weniger und später als 1970. Seinerzeit war nicht einmal ein Drittel, nämlich 28 Prozent, der Männer zwischen 25 und 29 Jahren alleinstehend. In der heutigen Zeit bezeichnen sich 65 Prozent der Männer als Single. Bei den Frauen wuchs dieser Anteil von 13 auf 50 Prozent an.
Auch unverheiratete Juden und Jüdinnen zwischen 45 und 49 Jahren gibt es nun häufiger. Damals waren nur 3 Prozent der Juden alleinstehend. Im Jahr 2014 sind es 11 Prozent. Die Entwicklung bei Jüdinnen dieser Altersspanne ist ähnlich. Die meisten unverheirateten jüdischen Israelis gibt es in den überwiegend säkularen Städten wie Tel Aviv und Ramat Gan. In Tel Aviv sind sogar 83 Prozent der Männer zwischen 25 und 29 Jahren Singles. In ultra-orthodoxen Städten wie Modi‘in Illit, Beitar Illit und Bnei Brak ist die Single-Rate am niedrigsten, schreibt die Online-Zeitung „Times of Israel“.