JERUSALEM (inn) – Archäologen haben Überreste einer antiken Stadt im Norden Israels entdeckt, die persiche Truppen vor etwa 1.400 Jahren zerstört haben. Auf Türstürzen, Gefäßen und Alltagsgegenständen wie Gewichten fanden sie das Kreuz als Symbol, was auf den christlichen Charakter schließen lässt. Zudem legten sie ein hochwertiges Mosaik frei, das allerdings auch heidnische Symbolen zeigt.
Auf die Überreste der Stadt sind Bauleute bereits vor Jahren gestoßen, als sie an einer Straßenerweiterung zwischen der Ortschaft Schlomi und dem Kibbutz Chanita arbeiteten – also in unmittelbarer Nähe zur libanesischen Grenze. Ausgrabungen fanden dann im Jahr 2007 statt, doch die Untersuchung der Gegenstände dauerte an, so dass die Archäologen erst jetzt ihre Ergebnisse präsentieren.
Zermürbt zwischen Weltreichen
Die Forscher vermuten laut der Zeitung „Ha’aretz“, bei der Stätte handele es sich um die antike Ortschaft Pi Metzuba. Dieser Name wird im Jerusalemer Talmud erwähnt. Dort galt Pi Metzuba als Teil eines Gebietes, das nicht zum Land Israel gehört, wo sich Juden aber dennoch an landesspezifische Gebote halten müssen.
Byzantinische Quellen kennen den Namen hingegen nicht. Die Stadt fiel Anfang des 7. Jahrhunderts Persern zum Opfer, als sie gegen Byzanz kämpften. Letztlich konnte Byzanz die Perser zurückdrängen, doch beide Reiche erschöpften sich durch den Konflikt und ermöglichten durch diese Schwäche die islamische Expansion ab 630.
Von: df