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Ruandische Delegation besucht Yad Vashem

Israel und Ruanda verbindet der Schmerz. Beide Völker sind Zeuge eines Völkermordes geworden. Zur angemessenen Bewahrung dieser Erinnerung tauschen sie sich aus. In Jerusalem trafen diese Woche Verantwortliche der Gedenkstätten zusammen.
Yad Vashem: Eine Porträt-Wand mit den Bildern im Holocaust ermordeter Juden
JERUSALEM (inn) – Eine ruandische Delegation hat die Jerusalemer Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem für ein zweitägiges Seminar besucht. Der Leiter der Kigali-Völkermord-Gedenkstätte, Gatera Honore, und der stellvertretende Archivleiter und Chef der Dokumentation, Martin Niwenshutel, führten die Delegation an. In Kooperation mit dem israelischen Außenministerium und der Internationalen Schule für Holocaust-Studien wurde das Seminar abgehalten, wie die Gedenkstätte mitteilte. Ziel sei es gewesen, den ruandischen Gästen darzulegen, wie in Yad Vashem die Erinnerung an den Holocaust bewahrt, recherchiert, dokumentiert und weitergegeben wird. Die Delegation traf verschiedene Vertreter der Yad-Vashem-Gedenkstätte. Darunter waren unter anderen der Vorsitzende Avner Schalev und der Direktor der Internationalen Schule für Holocaust-Studien, Ejal Kaminka. Die Besucher aus Ruanda hatten auch die Gelegenheit, Holocaust-Überlebende zu treffen und an einem Rundgang durch das historische Museum von Yad Vashem teilzunehmen. Die Verbindung zwischen Yad Vashem und Ruanda begann vor über einem Jahrzehnt. Im November 2005 hatte die Internationale Schule für Holocaust-Studien, die Teil der Gedenkstätte ist, ruandische Intellektuelle, Richter, Journalisten und Akademiker zu einem Bildungsseminar über das Gedenken des Holocaust eingeladen. Seitdem gibt es zwischen beiden Ländern einen lebhaften Austausch. Das israelische Außenministerium organisiert regelmäßig Reisen für Yad-Vashem-Historiker und -Studierende nach Ruanda. Die Beteiligten betonen den konstruktiven Dialog. Beide Seiten hätten Erkenntnisse zur Bewahrung der Erinnerung an die eigene nationale Tragödie ziehen können. Am 6. Juli hatte Premier Benjamin Netanjahu auf seiner Afrika-Reise in der ruandischen Hauptstadt Kingali Station gemacht. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Sarah besuchte er das Kigali-Mahnmal und die Gedenkstätte. In Ruanda ermordete der Stamm der Hutu im April 1994 fast 800.000 Tutsi. Netanjahu zeigte sich besonders bewegt von den angerissenen Lebensläufen getöteter Kinder und Babys, die in der Gedenkstätte ausgestellt waren: „Wir Israelis kennen den Schmerz des Völkermordes sehr gut.“ Diese geteilten Erfahrungen stellten ein besonders Band zwischen den Ländern her. „Aber wir haben überlebt und niemals unsere Hoffnung verloren.“ (mm)

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