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Wölfe und Hyänen: Ein ungewöhnliches Bündnis

BE‘ER SCHEVA (inn) – Israelische und amerikanische Wissenschaftler haben ein Rudel Wölfe beobachtet, das bei der Nahrungssuche mit Hyänen zusammenarbeitet. Dies stellt in der Natur ein einzigartiges Phänomen dar.
Wölfe in Israel kooperieren seit neuestem mit Hyänen
In der Wüste Negev haben zwei Tierarten ein ungewöhnliches Bündnis geschlossen: Hyänen und Wölfe arbeiten zusammen, um sich mit ihren Fähigkeiten gegenseitig zu ergänzen. Dies haben Naturkundler im Rahmen der kürzlich erschienenen Studie „Zoologie im Nahen Osten“ untersucht. Der israelische Zoologe Benjamin Eligulaschvili und der Professor für Psychologie an der „University of Tennessee“, Vladimir Dinets, haben demnach einige gestreifte Hyänen in der Mitte eines Rudels grauer Wölfe gesichtet. Dinets vermutet die harten Bedingungen der Wüste Negev und die Knappheit an Nahrung als Auslöser für den Zusammenschluss, wie die Onlinezeitung „Times of Israel“ meldet. Demnach bringen sich die Hyänen mit ihrem sehr ausgeprägten Geruchssinn und die Wölfe mit ihrer Schnelligkeit und Wendigkeit in die gemeinsame Nahrungssuche ein. Hyänen sind bekannt dafür, menschlichen Abfall aus großer Entfernung aufzuspüren. Wölfe sind dagegen erfolgreicher im Erbeuten größerer Säugetiere als Hyänen.

Die Einzelgängerin und das soziale Raubtier

Die gestreifte Hyäne „gilt als ein Einzelgänger bei der Jagd“ und ist „nicht bekannt dafür, sich bei der Jagd mit anderen Raubtieren zu verbünden“, vermerken die Wissenschaftler in der Studie. Wölfe gelten als besonders soziale Raubtiere. Jedoch gebe es keinen bekannten Fall, bei dem sich andere fleischfressende Spezies mit Wölfen zusammengetan hätten, abgesehen von dem eng verwandten Haushund. Die Wissenschaftler kamen dem Phänomen ursprünglich durch die Untersuchung von Fährten in der Wüste Negev auf die Schliche. Erst vier Jahre später konnte es an etwa der gleichen Stelle direkt beobachtet werden. Ob es sich um dieselben Exemplare handelt oder ob dieses Verhalten in der Natur tatsächlich nichts Ungewöhnliches ist, ist nicht bekannt. „Das Verhalten von Tieren ist oftmals viel dynamischer, als es in Lehrbüchern beschrieben wird“, sagte Dinets. „Wenn die Umstände es erfordern, können Tiere von ihren normalen Strategien abweichen und etwas völlig Neues und Unerwartetes erlernen.“ (jms)

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