Weltraum-Erkundung: Israel arbeitet mit USA zusammen

Dass in Jerusalem zum ersten Mal der jährliche Internationale Astronauten-Kongress stattfindet, gilt als Zeichen für die zunehmende Bedeutung Israels in der Raumfahrt. Vom 12. bis zum 16. Oktober versammeln sich 2.000 Wissenschaftler aus 58 Ländern in der israelischen Hauptstadt. Mit dabei war auch Buzz Aldrin, der 1969 nach Neil Armstrong als zweiter Mensch den Mond betrat. Der Höhepunkt des Kongresses aus israelischer Sicht ist die Vereinbarung über eine Zusammenarbeit zwischen der amerikanischen Luftraumbehörde NASA und ihrem israelischen Pendant ISA. „Die Folgen sind für die israelische Weltraum- und Wissenschaftsgemeinschaft gewaltig“, frohlockte der israelische Wissenschaftsminister Ofir Akunis, der die am Dienstag unterzeichnete Vereinbarung „historisch“ nannte. Wissenschaftler in beiden Ländern hätten dadurch Zugang zu Projekten, die in Zukunft stark an Zuwachs gewinnen würden.

Mars-Mission am Horizont

Der Chef der NASA, Charles Bolden, erklärte, die Vereinbarung ermögliche es den USA, auf israelische Innovation und Technologie zuzugreifen. „Unsere beiden Länder haben eine lange Geschichte der Zusammenarbeit in der Weltraumerkundung und Weltraumforschung. Wir freuen uns auf die Möglichkeiten, die diese neue Vereinbarung bietet, diese Partnerschaft auszubauen“, sagte Bolden laut der Onlinezeitung „Times of Israel“. Die bislang letzte Vereinbarung zwischen den Weltraumbehörden beider Länder kam 1996 zustande und galt bis 2005. In deren Rahmen wurde der erste israelische Astronaut, Ilan Ramon, ausgebildet. Ramon starb zusammen mit sechs weiteren Besatzungsmitgliedern beim Absturz des Space Shuttles Columbia im Jahr 2003. Die neue Vereinbarung ist umfangreicher als ihre Vorgängerin. Sie umfasst unter anderem gemeinsame Weltraumerkundungen, Forschungseinrichtungen, Weltraumkommunikation und Missionen. Die Israelis äußerten auch den Wunsch, bei zukünftigen Mars-Missionen eine Schlüsselrolle zu spielen. (df)