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Palästinenser erhält Top-Job in israelischem Ministerium

JERUSALEM (inn) – Das Wissenschafts- und Technologieministerium hat den Palästinenser Tarek Abu Hamed zum stellvertretenden Chefwissenschaftler ernannt. Der Ostjerusalemer ist damit der Palästinenser mit dem höchsten Rang in einer Regierungsbehörde ohne israelischen Pass.
Hochrangigster Palästinenser ohne israelischen Pass in Israel: Der Chemiker Tarek Abu Hamed

Als stellvertretender Chefwissenschaftler ist Hamed unter anderem für die Aufgabenfelder geistiges Eigentum und Besteuerung von wissenschaftlichen Einrichtungen verantwortlich. Die Chefwissenschaftlerin des Ministeriums, Nurit Jerimiah, lobte die Entscheidung. „Abu Hamed kann wissenschaftliche Erfolge vorweisen. Er hat zugleich praktisch gearbeitet und wissenschaftliche Artikel verfasst“, sagte er laut der Tageszeitung „Ha’aretz“. „Seine eingehende Kenntnis des Ministeriums sowie gegenwärtige Trends in der Wissenschaft werden es ihm ermöglichen, herausragende Arbeit zu leisten.“
Der 42-Jährige studierte in Ankara Chemietechnik. Als Wissenschaftler arbeitete Hamed unter anderem am Weizmann-Institut in Rechovot. Im Arava-Umweltinstitut befasste er sich mit erneuerbaren Energien. 2008 gewann er für Forschungen auf diesem Gebiet den renommierten Dan-David-Preis der Universität Tel Aviv.
Wie die meisten Ostjerusalemer besitzt Hamed keinen israelischen Pass, sondern eine dauerhafte Wohngenehmigung. Diese wurde 1980 eingeführt, als Israel Ostjerusalem annektiert hat. Als „Ständige Einwohner“ ist es den Ostjerusalemern erlaubt, sich innerhalb Israels zu bewegen. Grundsätzlich ist es Ostjerusalemern gestattet, auch den israelischen Pass anzunehmen. Dies verweigern die meisten jedoch. Sie besitzen jordanische Pässe oder Pässe der Palästinensischen Autonomiebehörde.
In einem Interview bezeichnete Hamed seinen Status als „schizophren“. „Die Araber aus Ostjerusalem haben einige Vorteile. Sie können mit ihrem jordanischen Pass die Welt bereisen, auch arabische Länder. Und man verlässt das Land dann wieder mit einem israelischen Reisedokument.“ Diese Pässe spiegelten die schizophrene Lage wieder, meinte der Wissenschafter. „Wir wollen Israel und wollen es zugleich auch nicht.“ (df)

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