JERUSALEM (inn) – Im Dezember startet in Malaysia die Squash-Weltmeisterschaft der Männer – allerdings ohne Israel. Wegen angeblicher Sicherheitsbedenken verweigern malaysische Behörden den israelischen Sportlern die Einreise. Auf Nachfrage der „Jerusalem Post“ erklärte der Präsident des malaysischen Verbands, Gerard Moneiro, dass sein Land „nicht in der Lage ist, die Sicherheit und das Wohlergehen israelischer Sportler zu garantieren“. Verantwortlich sei dafür der israelisch-palästinensische Konflikt: „Wie überall auf der Welt gibt es Sympathisanten des Konflikts, die nicht zögern werden, extreme Maßnahmen zu ergreifen, um ihren Unmut gegenüber der Nation Israel und ihrem Volk zu zeigen.“
Der Vorsitzende des israelischen Squash-Verbands, Aviv Buschinsky, bezeichnete das Vorgehen Malaysias als „politische Diskriminierung“. Aktuell laufe diesbezüglich ein Schlichtungsverfahren beim Welt-Squash-Verband. Sollte dieses nicht erfolgreich sein, werde Israel vor den Internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne ziehen.
Israels Sport- und Kulturminister, Chili Tropper (Blau-Weiß), bezeichnete die Situation als „besonders absurd“. Das israelische Team sei vom Weltverband für das Turnier eingeladen worden und habe bereits alle notwendigen Gebühren bezahlt: „Ich kann nicht glauben, dass es in der heutigen Zeit noch Platz für Diskriminierung und die Vermischung von politischen Erwägungen und Sport gibt“, sagte Tropper. In einer Pressemitteilung des Weltverbands vom 9. November war Israel noch als Teilnehmer an der Weltmeisterschaft gelistet.
Die Weltmeisterschaft sollte ursprünglich in Australien stattfinden, wurde aber wegen der Corona-Pandemie ins muslimisch geprägte Malaysia verlegt. Es wäre die erste Teilnahme Israels an einer Squash-Weltmeisterschaft gewesen. Der südostasiatische Staat unterhält keine diplomatischen Beziehungen zu Israel. Israelis dürfen in das Land normalerweise nicht einreisen.
Kein Einzelfall
In der Vergangenheit wurden bereits mehrmals israelische Sportler von Wettkämpfen ausgeschlossen. Zudem verweigern regelmäßig arabische oder iranische Sportler den Wettkampf mit Israelis.
Malaysia hatte bereits 2019 israelischen Sportlern die Teilnahme an der Para-Schwimm-Weltmeisterschaft verweigert. Daraufhin entzog das Internationale Paralympische Komitee (IPC) Malaysia die Ausrichtung und verlegte die Wettkämpfe nach London.
Von: mas