JERUSALEM (inn) – Die Medienbeobachtungsstelle „Palestinian Media Watch“ (PMW) ruft den Internationalen Fußballverband FIFA zu entschlossenem Vorgehen gegen palästinensischen Israelboykott auf. Als Vorbild nennt sie die Maßnahmen des Internationalen Judoverbandes. Der sperrte iranische Judoka von Wettkämpfen, nachdem bekannt wurde, dass die iranische Regierung ihre Sportler nicht gegen Israelis antreten lässt.
PMW hat nach eigenen Angaben Beweise dafür gesammelt, dass der Palästinensische Fußballbund, genau wie der Iran, keine Wettkämpfe mit israelischen Sportlern zulässt. Die Konsequenz müsse daher die gleiche sein, fordert die Organisation.
Erst kürzlich unterstützte der Präsident des Palästinensischen Fußballbundes, Dschibril Radschub, ausdrücklich den Beschluss des Rats Arabischer Minister für Jugend und Sport gegen „Normalisierung“ mit Israel: „A. Kein Araber wird an einer Sportveranstaltung in Israel teilnehmen, also an einer von Israel ausgetragenen. B. Wir lehnen es ab, dass ein arabischer oder islamischer Staat einen Wettkampf veranstaltet, an dem Israelis teilnehmen. C. Jeder Athlet, der gegen einen Israeli antreten soll, wird das nicht tun.“
Nicht zum ersten Mal
Schon früher hatte Radschub eine Normalisierung mit dem „zionistischen Feind“ als „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ bezeichnet. Eine ganze Sammlung solcher Aussagen hat PMW in der sogenannten Radschub-Akte dokumentiert.
Bereits im April 2017 hatte die Beobachtungsstelle bei der FIFA Beschwerde gegen Radschub eingelegt. Dabei warf sie ihm vor, Terrorismus zu verherrlichen, zu Hass und Gewalt anzustacheln und Rassismus zu fördern. Damals wandte sich das Disziplinarkomitee der FIFA an Radschub und verlangte eine Stellungnahme zu den Vorwürfen. Nach einer weiteren Beschwerde beließ es die FIFA bei einer zwölfmonatigen Sperre und einer Strafzahlung umgerechnet etwa 18.200 Euro.
Von: tk