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Sportgeschichte: Fußballmeister aus der Provinz

KIRIJAT SCHMONAH (inn) - Der nordisraelische Fußballverein Hapoel Ironi Kirijat Schmonah hat Geschichte geschrieben: Erstmals sicherte er sich am Montag die israelische Meisterschaft - und das bereits fünf Spieltage vor Saisonende. Dafür genügte dem Club von der Grenze zum Libanon ein torloses Unentschieden gegen Hapoel Tel Aviv.

Erst zur vorigen Saison hatten die Fußballer aus Kirijat Schmonah den Wiederaufstieg in die erste Liga geschafft. Nun gelang ihnen ein besonderer Coup: der gleichzeitige Gewinn von Totocup und Meisterschaft. Damit darf der israelische Verein an der Qualifikation für die Champions-League teilnehmen.

Nach dem 0:0 im Heimspiel liegt Hapoel Ironi Kirijat Schmonah 16 Punkte vor dem zweitplatzierten Hapoel Tel Aviv und ist damit nicht mehr einzuholen. In den vergangenen 20 Jahren hieß der israelische Fußballmeister regelmäßig Maccabi Haifa, Maccabi Tel Aviv, Hapoel Tel Aviv oder Beitar Jerusalem – sie gelten als die "großen vier". Die nordostisraelische Mannschaft feierte ihren Titelgewinn vor 4.000 Zuschauern mit einem Feuerwerk.

"Dies ist unzweifelhaft der beste Augenblick in meiner bisherigen Karriere", wurde Meisterstürmer Shimon Abuhatzeira in der Zeitung "Yediot Aharonot" zitiert. "Wir haben hart gearbeitet und heute hat jeder gesehen, dass es uns möglich war." Der Spieler hat in der laufenden Saison schon 14 Treffer erzielt. Bereits im Januar hatte sein Verein im Finale des Pokals Hapoel Tel Aviv besiegt. Über die gesamte Saison hinweg musste er bislang nur drei Niederlagen einstecken.

Vor allem israelische Fußballer

Die aktuelle Mannschaft setzt sich hauptsächlich aus israelischen Spielern zusammen, die im Lande aufgewachsen sind. Unter ihnen sind auch sechs Araber. Zu den wenigen Ausländern zählen der serbische Verteidiger Dusan Matovic und der argentinische Stürmer David Solari.

Einen großen Beitrag zu dem sportlichen Erfolg hat Clubeigner Izzy Sheratzky geleistet – der Millionär aus Tel Aviv gründete den Verein vor zehn Jahren und investierte seitdem viel in die Stadt. Sein Geld hat er mit GPS-Geräten gemacht, die gestohlene Fahrzeuge aufspüren können. Kirijat Schmonah ist eine Arbeiterstadt mit 23.000 Einwohnern. Durch die Nähe zur libanesischen Grenze war sie in der Vergangenheit vor allem dafür bekannt, der Hisbollah-Miliz häufig als Ziel für Raketenangriffe zu dienen.

Netanjahu gratuliert

Glückwünsche zum Meistertitel kamen von Premierminister Benjamin Netanjahu. "Ihr habt bewiesen, dass ihr alles erreichen könnt, was ihr euch zum Ziel gesetzt habt. Das ist ein Festtag für alle Menschen in Israel", schrieb er laut der Nachrichtenagentur dpa an Trainer Ran Ben Shimon und Vereinsbesitzer Sheratzky.

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