ALEXANDRIA (inn) – Die Israel-Boykott-Bewegung BDS hat versucht, ein Konzert von Jennifer Lopez in Ägypten zu verhindern. Grund dafür ist ein Auftritt der amerikanischen Sängerin am 1. August in Tel Aviv. Die Aktivisten störten sich daran, dass Lopez damit im „besetzten Palästina“ auftrat und auf Social-Media-Posts ihre Begeisterung für Israel bekundete.
Die Sängerin schwärmte unter anderem von der „Energie“ beim Auftritt in Tel Aviv und ließ sich in der Küstenstadt auch am Strand ablichten. In Jerusalem besuchte sie die Grabeskirche, um sich „mit dem Glauben und der Familie neu zu verbinden“.
Trotz des Boykottaufrufs gab Lopez das Konzert am Freitag wie geplant in der Küstenstadt El-Alamein, etwa 100 Kilometer westlich von Alexandria gelegen. Unter den 2.000 Fans fanden sich auch einige ägyptische Minister, darunter Sozialministerin Ghada Wali.
„Normalisierung der Beziehungen“ als Vorwurf
Der ägyptische Zweig der BDS-Bewegung hatte in einem offenen Brief auch den Veranstalter des Konzertes, das Schweizer Städtebau-Unternehmen Oracom, angeschrieben. Darin warfen die Aktivisten dem Unternehmen vor, eine „Normalisierung“ der Beziehungen mit Israel anzustreben.
Vor dem Konzert sorgte ein Beitrag des Radiosenders „Deutschlandfunk Kultur“ für Irritation. Die Kairoer Korrespondentin Cornelia Wegerhoff behauptete in einem am Freitagnachmittag ausgestrahlten Interview, Israel und Ägypten würden „gleichermaßen“ die Menschenrechte verletzen. Die „Bild“-Zeitung machte auf die Aussage aufmerksam. Der Sender löschte daraufhin die Audio-Datei des Beitrages mit dem Hinweis, diese Aussage sei „nicht beabsichtigt“ gewesen.
Von: df