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Deutschland leistet Beitrag zu Renovierung von Bauhaus-Gebäuden

Der Bauhaus-Stil prägt nicht nur mehrere deutsche Städte, sondern auch Tel Aviv. Nun hilft die Bundesregierung, Gebäude in der israelischen Küstenmetropole zu restaurieren.
Auch dieses Bauhaus-Gebäude in der Tel Aviver Disengoff-Straße muss restauriert werden

BERLIN / TEL AVIV (inn) – Das Bauhaus-Ensemble „Weiße Stadt Tel Aviv“ gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. Allerdings sind die Gebäude etwas in die Jahre gekommen. An der Restaurierung beteiligt sich – ebenso wie bei Häusern in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg – die deutsche Bundesregierung.

„Das 2019 bevorstehende 100-jährige Jubiläum der Bauhaus-Gründung ist für den Bund von großer kulturpolitischer Bedeutung“, heißt es in einer Mitteilung der Regierung. „Anlässlich des Bauhaus-Jubiläums entstehen in Deutschland neue Museen in Weimar, Dessau und Berlin. 52 Millionen Euro sind hierfür im Haushalt der Kulturstaatsministerin vorgesehen.“ Der Artikel vom vergangenen Sonntag steht unter der Überschrift: „100 Jahre Bauhaus verpflichtet“.

Weiter schreibt die Bundesregierung: „Auch das Bauhaus-Erbe ‚Weiße Stadt Tel Aviv‘ wird mitgedacht. Das neue Denkmalschutzzentrum im 1936 erbauten Max-Liebling-Haus wird als Original restauriert und soll 2019 eröffnen. Die Bundesregierung fördert die Einrichtung des Denkmalschutzzentrums mit der zehnjährigen Förderung von 2015 bis 2025 mit insgesamt drei Millionen Euro.“

Dabei geht es auch um das neue Kompetenzzentrum „White City Center“. Dieses habe das Ziel, „die in Deutschland gesammelten langjährigen Erfahrungen mit denkmalschutzgerechter Sanierung und Restaurierung des Bauhauserbes weiterzugeben. Die Baustelle wurde darum von Oktober 2017 bis März 2018 für vielfältige Veranstaltungen geöffnet“. Typische Erkennungsmerkmale des Bauhausstils seien ein „schlichtes Design bei gleichzeitig aufregender Gestaltung der Gebäude, lichtdurchflutete Wohnungen und Berücksichtigung der geografischen und klimatischen Besonderheiten bei der Ausrichtung der Häuser“.

Deutsche Fachbegriffe in der hebräischen Sprache

Die deutsche Regierung weist auf den teilweise baufälligen Zustand hin, in dem sich viele Gebäude im Bauhaus-Erbe von Tel Aviv befänden. Dies liege daran, dass „die salzige und feuchte Mittelmeerluft an den 80 Jahre alten Häusern nagt. Die Wohnungsnot in Tel Aviv hat ein Übriges getan: Häuser wurden aufgestockt oder erweitert, Balkone zugemauert, um Wohnraum zu gewinnen, Schäden nicht immer denkmalgerecht ausgebessert“.

Deutsche Fachleute halfen in einem Workshop für Architekten, Denkmalschützer und Restauratoren, die zwischen 1930 und 1940 verwendeten typischen Materialien zu verstehen. Zudem vermittelten sie die handwerklichen Arbeitsmethoden für eine fachgerechte Sanierung und Instandsetzung. Dabei ist bemerkenswert, dass deutsche Wörter aus der Bauhaus-Schule wie „Kratzputz“, „Waschputz“ oder „Steinputz“ Eingang in die hebräische Sprache gefunden haben.

Als Erklärung heißt es zum Abschluss: „Nach der von den Nationalsozialisten 1932 erzwungenen Auflösung des Bauhauses in Dessau emigrierten viele Bauhausmitglieder. Dadurch verbreiteten sich die Ideen des Bauhauses und seine modernen Architektur international. Die ‚Weiße Stadt‘ in Tel Aviv, Israel, ist mit rund 4.000 Bauten das weltweit größte zusammenhängende Architekturensemble der Klassischen Moderne und seit 2003 Unesco-Welterbe.“

Von: eh

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