UM REIHAN (inn) – Die israelische Polizei und die Armee haben am Dienstag wertvolle Mühlsteine und andere Antiquitäten bei einem Palästinenser im Westjordanland gefunden. Einer ersten Schätzung zufolge beläuft sich ihr Wert auf umgerechnet rund 45.700 Euro, teilte die Polizei laut der Onlinezeitung „Times of Israel“ mit.
Der Fund wurde in dem palästinensischen Dorf Um Reihan, nahe Dschenin, gemacht. Der Mann, bei dem die Artefakte entdeckt worden waren, behauptete, die Gegenstände gefunden zu haben. Er wurde von Ermittlern der Israelischen Altertumsbehörde befragt.
„Romantische Geschichten“ über einfachen Wohlstand
Die Polizei teilte mit, dass sie gemeinsam mit der israelischen Armee und der Altertumsbehörde ihre „entschlossenen Operationen“ fortsetzen werde, „um Eigentümer und Kunstgegenstände, die illegal gehalten werden, zu orten und zu beschlagnahmen“.
Erst Ende Januar hatte ein ähnlicher Fall für großes Aufsehen in der Altertumsbehörde gesorgt. Damals fanden die Behörden 150 byzantinische Bronzemünzen bei einem Mann aus dem Beduinen-Dorf Bir Hadadsch. Ihr Alter wurde auf rund 1.500 Jahre geschätzt. Der 50-Jährige hatte sich mit einem Metalldetektor am Weltkulturerbe Haluza in der nördlichen Negev-Wüste zu schaffen gemacht.
Damals sagte Guy Firussi, ein Mitarbeiter der Altertumsbehörde, gegenüber der „Times of Israel“: „Ein Teil des Problems wurzelt in der Ignoranz.“ Schüler hörten immer wieder „romantische Geschichten“ über „schnelles Geld“, sodass sie ihr Glück versuchten, wenn sie älter werden. „Und die Situation verschlechtert sich.“
Immer wieder antike Funde in Israel
Für problematisch hält die Altertumsbehörde das nicht nur wegen des materiellen Wertes der Gegenstände. Firussi etwa betont, dass ein Stück Geschichte „aus unseren Händen“ gestohlen werde.
Israel ist reich an antiken Schätzen. Auch Archäologen entdecken immer wieder antike Gegenstände oder sogar ganze Anlagen, wie zuletzt eine 1.500 Jahre alte byzantinische „Poolanlage“ am Rande Jerusalems.
Von: ser