BERLIN (inn) – Über 32 Partner unterstützen das Berliner Musikfestival „Pop-Kultur“. Einer davon ist die israelische Botschaft – sie gewährt einen Reisekostenzuschuss von 500 Euro. Für die BDS-Kampagne (Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen) reicht dies aus, um Musiker unter Druck zu setzen, die Veranstaltung zu meiden.
Vier arabische Bands haben ihre Teilnahme an dem Festival bereits zurückgezogen, meldet der Veranstalter. Das Plattenlabel SoulPunk teilte auf Facebook mit, zwar kein Experte für den Nahostkonflikt zu sein, jedoch das Streben von BDS für eine friedliche Lösung zu unterstützen.
Veranstalter: Keine Ko-Finanzierung
Die Veranstalter des Festivals haben indessen erklärt, sowohl israelische als auch unter anderem tunesische, syrische, russische, polnische und britische Künstler im Programm zu haben. „Die ‚BDS’-Kampagne hat immensen Druck auf alle arabischen Künstler*innen in unserem Line-up ausgeübt“, heißt es in einer Erklärung. „Einige Künstler*innen aus europäischen Ländern, der USA und auch aus Deutschland haben uns berichtet, dass sie E-Mails, Kommentare auf Facebook oder Twitter-Nachrichten von BDS-Aktivist*innen erhalten haben. Wir gehen davon aus, dass alle Künstler*innen, oder deren Vertreter*innen kontaktiert wurden oder noch werden. Die Kampagne behauptet, Pop-Kultur sei ‚co-organisiert‘ oder ‚co-finanziert‘ vom Israelischen Staat, was unwahr ist.“
Das internationale Festival Pop-Kultur findet vom 23. bis 25. August mit 70 Konzerten und anderen Veranstaltungen statt. Es wird vom Musicboard des Berliner Senats organisiert.
Ende Juni störten BDS-Aktivisten an der Berliner Humboldt-Universität eine Veranstaltung mit einer Knesset-Abgeordneten und einer Holocaust-Überlebenden.
Von: mb