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ZDF löscht tendenziöses Video

Ein Video des ZDF über die „Nakba“ erregte im Mai wegen Einseitigkeit die Gemüter. Das SPD-Bundestagsmitglied Michaela Engelmeier reichte eine Beschwerde bei dem Sender ein und hatte damit Erfolg.
Das ZDF hatte ein tendenziöses Video zum israelisch-arabischen Konflikt veröffentlicht

MAINZ (inn) – Aufsehen erregte das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) mit einem Videoclip anlässlich des „Nakba-Tages“ am 15. Mai. Der Sender kommentierte in dem Kurzfilm die israelische Staatsgründung im Jahr 1948 und warum sie für Palästinenser eine „Katastrophe“ darstelle. „Nach unterschiedlichen Schätzungen wurden 700.000 Palästinenser vertrieben. Israel schließt eine Rückkehr palästinensischer Flüchtlinge in das israelische Kernland aus, weil dies die jüdische Mehrheit im Land gefährden würde“, heißt es in dem 35-sekündigen Clip.

Als Zuschauer kann man leicht den Eindruck gewinnen, dass bis zur Staatsgründung Israels Frieden zwischen den Juden und den Arabern geherrscht habe. Dass der Konflikt zu dieser Zeit bereits im Gange war und von arabischer Seite geschürt wurde, wird in dem Videoclip nicht erwähnt. Außerdem macht sich das ZDF mit dem Hinweis auf die gefährdete jüdische Mehrheit eine Lesart des UN-Hilfswerks für Palästina-Flüchtlinge (UNRWA) zu eigen, derzufolge der Flüchtlingsstatus vererbbar ist.

Protest gegen Clip

Diese einseitige Sichtweise hat die Bundestagsabgeordnete Michaela Engelmeier auf den Plan gerufen. Engelmeier ist Mitglied der deutsch-israelischen Parlamentariergruppe. Sie bezeichnete das unter anderem auf der Facebook-Seite von „ZDF heute“ erschienene Video als „überaus tendenziös“. Das Video könne außerdem durch die Verkürzung der hochkomplexen Sachlage und durch seine Darstellungsweise „durchaus dazu dienen, anti-israelische Ressentiments zu schüren“, war sich Engelmeier sicher und reichte eine Programmbeschwerde beim ZDF ein.

ZDF gesteht Fehler ein

Auf ihrer Internetseite berichtet Engelmeier in einem am gestrigen Mittwoch erschienen Beitrag, dass der zuständige Intendant auf die Beschwerde reagiert habe. Nach dem Ansehen des Kurzclips sei er ebenfalls zu dem Schluss gekommen, dass durch die „verkürzte Darstellung verschiedene Ereignisse unzulässig miteinander verknüpft werden“ könnten. Auch die Formulierung einiger Passagen habe er kritisch hinterfragt, so Engelmeier.

Tatsächlich hat das ZDF Konsequenzen gezogen und den entsprechenden Videobeitrag aus den sozialen Medien gelöscht. Auch seien die Mitarbeiter „für einen sorgfältigen Umgang mit dem Thema sensibilisiert“ worden. Engelmeier dankte dem ZDF und lobte den Sender für die Selbstreflexionsfähigkeit seiner Mitarbeiter.

Von: lms

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