JERUSALEM (inn) – Bildungsminister Naftali Bennett hat am Donnerstag mitgeteilt, wer den Israel-Preis für sein Lebenswerk bekommen soll. Ein Preisträger ist der rechtsgerichtete Aktivist David Be’eri – er wird für seinen Beitrag zur Renovierung der Davidstadt geehrt. Umstritten ist er, weil er im arabisch dominierten Ostjerusalemer Viertel Silwan Häuser kauft und sie an Juden vermietet.
Be’eri hat die „Ir-David-Stiftung“ gegründet, also eine Stiftung für die Stadt Davids. Dies bezieht sich auf den biblischen König David. Hauptprojekt der Stiftung ist es, den archäologischen Park außerhalb der Altstadtmauern instandzusetzen. Bennett nannte Be’eri „einen der größten Baumeister Jerusalems in der modernen Zeit“ und fügte an: „Viele Jahre lang haben wir gekämpft, gebetet und davon geträumt, in die Stadt zurückzukehren, wo David residierte, und sie wieder aufzubauen.“ David Be’eri habe jenen Traum wahr werden lassen.
Hilfe für einsame Soldaten
Der zweite Preisträger ist der Gründer der Organisation „Einsame Soldaten“, Zvi Levy. Sie unterstützt jährlich etwa 3.500 junge Menschen aus dem Ausland, die ohne ihre Familien nach Israel kommen, um Freiwilligendienst in der Armee zu leisten. Zudem betreut sie mehr als 1.500 Soldaten, die aus schwierigen Verhältnissen stammen. Die einsamen Soldaten kommen aus über 40 Ländern. Die Organisation bietet Aktivitäten an, sorgt für materielle Bedürfnisse und vermittelt zwischen Wehrdienstleistenden und Armee.
Bennett sagte, Levy sei „einer der schönsten Söhne unseres Landes, ein zionistisches Vorbild“. Er würdigte ihn als „Vater von Tausenden einsamen Soldaten, die in ihm eine Adresse, einen Vater, eine Mutter, ein hörendes Ohr, einen Freund und einen Bruder gefunden haben“.
Lob vom Oppositionsführer, Kritik aus der Meretz-Partei
Oppositionsführer Isaak Herzog (Zionistische Union) gratulierte beiden Preisträgern per Twitter. Be’eri lobte er als „Aufdecker der Geheimnisse Jerusalems“. Dies berichtet die Onlinezeitung „Times of Israel“.
Die Abgeordnete der linksgerichteten Meretz-Partei Tamar Sandberg hingegen kritisierte die Entscheidung der Jury. Be’eris Stiftung treibe einen Keil in Ostjerusalem hinein und opfere „unsere gemeinsame Zukunft und jede Gelegenheit für ein diplomatisches Abkommen“. „Mit eigenen Händen führt sie die Vertreibung von Palästinensern aus ihren Wohnhäusern, die Besiedelung und Judaisierung von Silwan an, und all das dank der Spenden von Hunderten Millionen Firmen, die in Steueroasen registriert sind.“
Von: eh