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Netanjahu: UNESCO-Resolution ignoriert Verbindung der Juden zum Tempelberg

PARIS (inn) – Die Kultur-Organisation der Vereinten Nationen UNESCO beklagt in einer Resolution israelische Aggression am Tempelberg. Israel sieht darin einen weiteren Tiefpunkt in der Haltung der UNO gegenüber dem jüdischen Volk.
Die UNESCO bemängelt „israelische Aggression“ am Tempelberg
Der israelische Premier Benjamin Netanjahu hat am Samstagabend eine Resolution der UNESCO zum Tempelberg als „absurd“ kritisiert. Die Kulturvereinigung der Vereinten Nationen hatte am Freitag in der 199. Sitzung des Exekutivrats „israelische Aggression“ und Ausgrabungen am Tempelberg beklagt. Das Areal wird dabei durchweg mit dem arabischen Namen „Haram al-Scharif“ („ehrwürdiges Heiligtum“) benannt. In dem Dokument fordern die Länder im Exekutivrat, den „historischen Status quo“ wiederherzustellen, „der bis zum September 2000 bestand“. Israel wird vorgehalten, die Religionsfreiheit der Muslime einzuschränken sowie Ausgrabungen in Ostjerusalem und um die Altstadt herum durchzuführen, während es gleichzeitig die Restauration verschiedener muslimischer Stätten verhindere. Israel setze zudem gefälschte jüdische Gräber auf muslimische Friedhöfe. Die Länder Algerien, Ägypten, Libanon, Marokko, Oman, Katar und Sudan haben die Resolution eingebracht. 33 Länder stimmten dafür, darunter Frankreich, Schweden und Spanien. Sechs Länder stimmten dagegen, darunter Deutschland, Großbritannien und die Vereinigten Staaten. 17 Länder enthielten sich.

Kritik von Regierung und Opposition

Netanjahu erklärte laut Mitteilung seines Büros, mit einer solchen Resolution schreibe die UNESCO die Menschheitsgeschichte um. „Die UNESCO ignoriert die einzigartige historische Verbindung des Judentums zum Tempelberg, wo über einen Zeitraum von tausend Jahren hinweg lang zwei Tempel standen, und zu dem jeder Jude in der Welt seit Tausenden von Jahren gebetet hat. Die UN haben einmal mehr bewiesen, dass es keinen Tiefpunkt gibt, vor dem sie Halt machen.“ Der Vorsitzende der Oppositionspartei „Jesch Atid“, Jair Lapid, kritisierte die Resolution ebenfalls und nannte sie einen „Schandfleck auf den Vereinten Nationen“. Er sieht sie als Teil der „fortlaufenden politischen Angriffe auf den Staat Israel und auf das Judentum“. Die UNESCO fördere damit die aktuelle Terrorwelle. „Die UNESCO kann sich dieser Verantwortung nicht entziehen“, sagte Lapid laut der israelischen Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Die Generalleiterin der UNESCO, die Bulgarin Irina Bokova, forderte in einer Stellungnahme alle Seiten auf, Vertrauen aufzubauen. „Jerusalem ist ein heiliges Land für drei monotheistische Religionen, ein Ort des Dialogs für alle Juden, Christen und Muslime“, sagte sie laut Mitteilung der UNESCO. „Ich glaube, die Mitgliedsstaaten haben eine Verantwortung zum Auftrag der UNESCO, auf Wegen voranzuschreiten, die Dialog, Toleranz und Frieden fördern.“ (df)

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